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WIMPFEN I. TH. 267
Stadien der Spätrenaissance übliche Sonnenform und ist eine tüchtige Arbeit aus dem
ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. Der Fuss zeigt eine in lebhaftem Barocco sich be-
wegende Arabeskenornamentation mit geflügelten Engelköpfchen in getriebenem Relief.
Die goldene Lunula ist umschlossen von einer mit Halbedelsteinen und bunten (Glas-
flüssen besetzten Einfassung; dahinter breitet sich silbernes, luftig durchbrochenes
Rankenwerk aus, worin über und unter der Lunula Gottvater und die symbolische
Taube in Relief, vereint mit der konsekrirten Hostie, die man sich in der Mitte hinzu
zu denken hat, das Mysterium der Trinität darstellen, während an den Seiten Petrus
und Paulus mit ihren Attributen Schlüssel und Schwert als Verkünder der Heilslehre
auftreten. Die blitzende Strahlenglorie ringsum, mit dem schmuckvollen Kreuz als
Bekrönung, bringt das Ganze zu trefllicher Wirkung.
Der nämlichen Stilrichtung folgt ein silbervergoldeter Messkelch, dessen
schlanke Kuppa an ihrer Aussenwandung die Leidenswerkzeuge aufweist. Die sonsti-
gen Bestandtheile der Schale sind mit einer Flecht- und Bandornamentation bedeckt,
deren Reliefformen neben dem Grundton des Barocco deutliche Nachklänge des
Renaissance-Metallstiles erkennen lassen. Unterhalb des Nodus stehen die Widmungs-
worte: Memento mei sacerdos. An der Oberfläche des Kelchfusses findet die an der
Kuppa begonnene Reihe der Passionswerkzeuge ihre Fortsetzung auf mehreren Me-
a
daillons. Darunter steht an der sechstheiligen Umrandung die Votivinschrift: JOES
PHILIPPUS CAROLUS L. B. (liber Baro) de Fechenbach, Ecchae. Herbip. Cancus
(i. e. canonicus) Capit. et hujus Equestris Custus (sic!) 1744, nebst dem Stifterwappen.
Ein silbervergoldeter Abendmahlskelch mit Deckelkreuz ist zwar beschei-
den in der Formgebung, aber hinsichtlich seiner Herkunft durch zwei am Fusse an-
gebrachte ovale Emailtäfelchen beglaubigt, wovon das eine das Wappen Derer von
Ketteler trägt, während die andere Schmelztafel von dem Stifter durch folgende
Majuskelinschrift Kunde gibt: CHRISTOPHORVS IODOCVS A KETTELER
DECANVS WIMPENSIS MDCCXXV DONO DEDIT.
Ein kupfervergoldetes monstranzförmiges Ostensorium umschliesst eine
Reliquie mit der Inschrift B. ANNA .M.V.M. (i. e. mater virginis Mariae) und deutet
stilistisch auf die spätere Barockzeit. Der Fuss scheint ursprünglich nicht zum Reli-
quiar gehört zu haben; denn abgesehen von technischen Widersprüchen, gilt die in
halberhabener Arbeit von seiner Oberfläche zum Nodus sich emporrankende Wein-
rebe mit Blättern und Früchten als ein Symbol, das nur eucharistischen Mon-
stranzen eigen zu sein pflegt.
Im südlichen Sakristeiraume befindet sich ein durch ein gothisches Thürschloss
wohlverwahrter Eingang zum Treppenhaus (s. o. S. 257), der in den Transseptflügel
vorspringenden, schon erwähnten Wendelstiege, die zum zweiten Thurmgeschoss
emporführt. Hier war der Zither, d. h. die Schatzkammer für Heiligthümer, Altar-
kleinodien, kunstreiche Paramente und andere liturgische Kostbarkeiten des Mona-
steriums. Auch diesen Raum deckt ein Kreuzgewölbe, dessen Rippen jedoch kon-
solenlos aus den Wandecken sich entwickeln: ein verlässiges Merkmal spätgothischer
und zwar gleichzeitiger Entstehung mit dem Treppenhause, das an seiner Aussenseite
die Jahreszahl 1492 trägt. Der Schlussstein der Wölbung zeigt die gekreuzten
Schlüssel des Kirchenschutzheiligen St. Petrus. Ausser einigen gothischen Metall-
Messkelch
Abendmahlskelch
Östensorium
Zither