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WIMPFEN I. TH. 279
u a. im Grossherzogthum Hessen die vom Erdboden gänzlich verschwundenen Dom-
baptisterien zu Mainz und Worms. In diesem Zusammenhang ist auch der Umstand
nicht ausser Acht zu lassen, dass die Wurzelkeime der genannten rheinischen Central-
münster mehr oder weniger auf die St. Vitaliskirche in Ravenna zurückreichen.
Kein Zweifel, dass der auf dem Baugrund der altehrwürdigen Vallis Wimpina
bis jetzt gewonnene Thatbestand sowohl hinsichtlich der zuerst erforschten Ueberreste
der äusseren Vorhalle wie der darauf gefolgten jüngsten Freilegung eines beträchtlichen
Theiles der Fundamente des Münsterpolygones dazu angethan ist, als hochwichtiger
Faktor der Entwickelung mittelaltriger vaterländischer Kirchenbaukunst gewürdigt zu
werden. Damit ist aber nicht Alles gethan. Die Grossherzogliche Baubehörde wird —
so hoffen wir — die von bedeutsamem Erfolge begleiteten Grabungen auch auf die
noch nicht freigelegten Fundamentstrecken und andere beachtenswerthe Stellen, vor-
nehmlich im Osten auf die Umgebung der Apsidialgruppe und im Westen auf den
durch die brutalen Emporen verdunkelten Anschluss des Polygones an die Thurm-
halle, ausdehnen. Es will uns nämlich bedünken, dass eine erschöpfende Erwei-
terung und Vertiefung fernerer Untersuchungen des Baugrundes, innerhalb wie
ausserhalb der Peripherie des Central-Mauerzuges, zur Aufklärung der noch immer
räthselhaften unsymmetrischen Axenstellungen und der dadurch bewirkten Ver-
schiebung der Jochvierecke (s. S. 203) wesentlich beitragen könne. Dem Vernehmen
nach sind seitens der Baubehörde genaue Grabungsaufnahmen beschlossen, die
wohl zur Veröffentlichung gelangen und geeignet sein werden, die Ueberreste des
ottonischen Münsters St. Peter vollständiger und glänzender in die Kunstgeschichte
einzuführen, als diess durch unsere bescheidenen beiden Nachträge hiermit geschieht.
Den gegenwärtigen unansehnlichen Plattenestrich des Gotteshauses wird jeden-
falls ein würdigerer Bodenbelag in absehbarer Zeit verdrängen. Wie, wenn man
sich entschliessen könnte, dem neuen Belag durch monochrome Mosaiklineamente,
Zug um Zug der Fundamentirung folgend, das Abbild des Grundrisses der ver-
schwundenen Rundkirche einzufügen, wie es sich aus den Grabungen ergibt?
Ein geeigneteres Erinnerungsmal an das alte Monasterium für Mit- und Nachwelt,
insbesondere für die breiten Schichten des Volkes, denen die Kunstliteratur fremd
bleibt, der lapidare Grundriss aber anschaubar und verständlich sein wird, dürfte
es kaum geben.
Bevor wir den Gegenstand verlassen, können wir nicht umhin, dem Hrn.
Regierungsbaumeister Eduard Wagner diejenige Anerkennung auszusprechen, die
ihm insofern gebührt, als sein tektonischer, dem Feingefühl des Anatomen vergleich-
barer Scharfsinn auf Grund eines einfachen Strukturmotivs zu der hochwichtigen
Entdeckung geführt hat, mit welcher der Name dieses noch jungen Architekten
rühmlich verknüpft ist und bleibt, mochte immerhin die ihm gelungene Lösung des
Ursprungsproblems der vorgothischen Stiftskirche im Hinblick auf die geplante Er-
neuerung des hehren Gotteshauses nur eine Frage der Zeit sein.
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