Full text: Ehemaliger Kreis Wimpfen (A, [3])

  
  
   
   
    
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
     
   
  
    
     
      
   
  
    
   
   
  
   
  
    
   
310 EHEMALIGER KREIS WIMPFEN 
  
ein daneben befindliches kleineres Wappenschild trägt das Meisterzeichen 7 \ 
| welches mit nebenstehenden Steinmetzmarken auch an sonstigen Stellen auf- 
  
/ tritt. Von zwei weiteren durch ein Spruchband ver- 
AN bundenen Schilden enthält das vordere die gekreuzten Ge- 
A I | werkschafts- Attribute Beil und Hammer in rothem Felde, 
7 — während auf dem folgenden Schild die Jahrzahl \ u \O] 
  
N 
  
(1501) in weissem Felde erscheint. Die gothische Minuskelinschrift auf | 
dem Spruchband nennt die Namen der Werkmeister des Gotteshauses und lautet: 
michel - bubeli - ig - bin - maister - geluegen - an - viesgem - gattex- 
| Husa - und - iacalı - remhart - 
Der Name Remhart (zweiter Werkmeister? Parlirer?) ist oberhalb der vorer- 
wähnten Jahreszahl angebracht und durch die Figur eines Gänsefusses davon getrennt. 
— Der Gänsefuss wird als Wappen von 
Ä Kürnbach erklärt. — An der südlichen 
Chorwand bemerkt man eine durch das 
jetzige Kirchengestühl theilweise ver- 
deckte Nische, die in vorreformatorischer 
Zeit entweder zur Aufbewahrung von 
Altargefässen oder als Piscina zum Ab- 
   
    
lauf des bei rituellen Handwaschungen 
   
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des celebrirenden Priesters gebrauchten 
Wassers diente. 
  
Langhaus Im Vergleich zum durchgebildeten 
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Chorbau ist das Langhaus der Kir- 
che von auffallend schlichter Gestaltung 
und Gliederung. An der südöstlichen 
Ecke des Aussenbaues bezeichnet zwar 
  
eine zierliche beschwingte Engelfigur 
Beginn und Ende des Kranzgesimses. 
Das ist aber auch Alles von schmücken- 
der Zuthat. Sockelsims und Kaffgesims 
umgürten den Bau in schwach geglie- 
Fig. 183. Kürnbach. Chor der Pfarrkirche. dertem Linienzug. Selbst die Westfas- 
sade ist ohne besondere Auszier und entbehrt sogar des sonst an diesem Bau- 
theil üblichen Haupteinganges. Wir bemerken da nur die Fortsetzung der eben- 
genannten beiden Simse und einen schlichten dritten Sims nebst zwei bescheidenen 
Lichtöffnungen im Giebel. Die Eingänge des Gotteshauses liegen an den Lang- 
wänden und zwar zwei an der Südseite, deren spitzbogige Portale übrigens nur 
schwache Gliederungsversuche durch Verstabungen mit spiralförmigen Basamenten 
| aufweisen; ein drittes auf der Nordseite gelegenes Portal ist noch anspruchsloser 
gestaltet und beschränkt sich auf einen breiten Hohlkehlenansatz im Giebelabschluss. 
Langhaus Das Langhaus-Innere 21,20 m lang, 12,50 m breit — ist einschiffig 
Inneres 
| und wird durch je vier seitliche Fenster erhellt. Die dem Chor zunächst liegenden 
  
     
	        
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