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KÜRNBACH 315
Wie aus dem Inhalt der Gedächtnisstafeln ersichtlich, sind auf dem Epitaph des
Ritters Bernhard Todesjahr und Todestag genau verzeichnet. Auf dem Epitaph
seiner (semahlin fehlen diese Angaben, ein Zeichen, dass Frau von Sternenfels das
grossartige Denkmal errichten liess und dadurch nicht nur von ihrer Pietät gegen
den Gatten, sondern auch von ihrer Kunstliebe rühmliches Zeugniss gab. — Die
Schriftstellen sind durch ein Löwenhaupt getrennt und darunter erscheint als Ab-
schluss der beiden Epitaphien der siebenstrahlige Stern des Hauses Sternenfels, um-
rahmt von einer Ornamentation im sogen. Renaissance-Metallstil.
Oberhalb des die Statuennischen abdeckenden Astragalsimses sind zwei durch
Hermenpilaster abgetheilte Reliefdarstellungen in die Architektur eingelassen: Auf-
erstehung und Himmelfahrt. Beide figurenreichen Vorgänge sind hochbewegte
Gruppen und mit anerkennenswerthem Geschick in den gegebenen knappen Raum
hineinkomponirt. In der Auferstehungsscene sehen wir die Grabeswächter vor Furcht
und Schrecken zu Boden gesunken; sie schauen starren Blickes empor zu dem auf-
erstandenen Heiland und suchen Schutz vor dem ausserordentlichen Ereigniss durch
ihre hochgehaltenen Waffen. Unter dem Relief liest man den Bibelvers:
ER IST AVFFERSTANDEN VNS ZVR GERECHTIGKEIT. RÖM. 4.
In dem Relief der Himmelfahrt haben sich die erregten Jünger am Fusse des
Oelberges in Gruppen geschaart und wenden staunend ihre Häupter dem himmelan-
schwebenden Lehrer zu, dessen Fussspuren, dem traditionellen Darstellungsmotiv
der älteren Kunst entsprechend, auf der Bergspitze eingedrückt sind, während die im
Glanze himmlischen Lichtes verklärte Erlösergestalt jenseits eines Wolkenzuges nur
theilweise sichtbar bleibt. Hier lautet die Schriftstelle:
ER IST IN DIE HÖHE GEFAHREN VND HAT DAS GEFENGKNVS
GEFANGEN GENOMEN. EPH. IV.
Ueber einem Konsolenfries mit ausladendem Sims beginnt die Attika, bestehend
aus einem pilastrirten Aufsatz, worin die Reliefscene des jüngsten Tages das
Centrum bildet. Auf dem symbolischen Regenbogen thronend erscheint Christus mit
ausgebreiteten Armen inmitten einer von Wolken umgebenen Strahlenglorie. Maria
und Johannes Baptista, die in keiner älteren Weltgerichtsdarstellung fehlen, knieen
auch hier dem Messias zur Seite. Himmelsboten lassen Tubarufe ertönen. Im Vorder-
grunde stehen die Todten auf, ächte Renaissancegestalten, die in Gesichtsausdruck
und Geberden bald Angst und Noth, bald Freude und Zuversicht kundgeben. Im
Mittelgrunde rechts schweben Selige zur Herrlichkeit des Himmels empor; links thut
sich der Höllenschlund als wildes, bärtiges Maskaronhaupt auf. Die Komposition ist
reich an geistvollen Motiven der Begnadigten und Verdammten. Ueber der Scene
steht der Bibelvers:
ICH WIL IHNE VFFERWECKEN AM JVNGSTEN TAG. JOAN. IV.
Die Auffassung dieser Reliefbilder folgt in ausgesprochener Weise dem
Schilderungston der Zeit, dem es in derartigen figurenreichen Skulpturen, ausser der
Beobachtung der in erster Linie gebotenen plastischen Gesetze, auch um die Ein-
führung malerischer Momente in ihre Reliefkompositionen zu thun war. — Den Ab-
Relieftafeln