Full text: Ehemaliger Kreis Wimpfen (A, [3])

    
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
   
  
   
   
  
    
   
   
  
  
   
   
  
  
    
   
  
   
  
  
  
   
  
  
    
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EHEMALIGER KREIS WIMPFEN 
des Triumphbogens befindlichen Brüstungswangen die ernsten Gestalten der heiligen 
Apostel Paulus und Johannes Evangelista mit den Attributen Schwert und Evangeliar 
auftreten. Die Armlehnen der Chorherrnsitze sind mit Blätterornamenten bedeckt, 
aus denen Groteskköpfe hervorwachsen; die Sitze selbst haben in ihrer Beschaffenheit 
manches Analoge mit den mittelaltrigen sogen. Miserikordien-Klappsitzen; ihre Laub- 
verzierungen jedoch sind wieder tadellos renaissancemässig. 
Die schmalen östlichen Begrenzungen der Sitzreihen enthalten Relief-Frauen- 
firuren, von denen diejenige mit erhobener brennender Lampe als kluge Jungfrau 
(Fig. 15), die andere mit gesenkter er- 
  
loschener Lampe als thörichte Jung- 
frau (Fig. 16), nach dem evangelischen 
Gleichniss zu erklären sein wird. Beide 
Figuren sind in Auffassung und Formen- 
sprache ächte Renaissancegestalten der 
Dürer - Holbeinzeit. Die auf den west- 
lichen Begrenzungen der Sitzreihen an- 
gebrachten Reliefskulpturen zeigen die 
treffllich gewandete Gestalt der Madonna 
in der Auffassung als mater dolorosa, 
d. i. Schmerzensmutter mit dem Schwert 
im Herzen, und die nicht minder vornehm 
drapirte Figur der h. Helena mit dem 
  
kaiserlichen Diadem auf der Stirne und 
dem nach der Legende von ihr aufgefun- 
denen Kreuzholz des Herrn zur Seite. 
Die Pilaster an den Rückwänden 
tragen fein geschnitzte, korinthisirende 
Kapitäle.e Von ganz besonderer Schön- 
heit und Meisselfertigkeit ist aber das die 
Pilasternischen füllende Pflanzenornament, 
welches zudem durch den Umstand sich 
auszeichnet, dass es neben italienischen 
Vegetativeinwirkungen auch Motive der 
Fig. 15. Wimpfen a. B. Evangel. Pfarrkirche. 
Kluge Jungfrau am Chorgestühl. 
deutschen Flora aufweist, und in diesem 
Betracht als eine Leistung selbstständiger 
holzplastischer Verzierungskunst im Sinn deutscher Renaissance anzusehen und zu 
würdigen ist. Im Gegensatz zu dieser erfreulichen Erscheinung leiden die Abschlüsse 
der Pilasternischen an einer gewissen Schwerfälligkeit, die den Gedanken an jüngere 
öntstehung nahe legt. Dagegen stimmt der über den Kapitälen hinziehende Fries in 
der Behandlung seines Blätterwerkes wieder ganz und gar zur meisterlichen Nischen- 
ornamentation. Der arkadenartige Rundbogenzug der Rückwandbekrönung ist an 
den inneren Schwingungen mit Rosetten verziert und schliesst nach oben mit aus- 
ladendem Kranzgesimse ab. Seltsam muthen die Rustikaschichten an, womit die 
Bogenreihen an den Dorsalien ausgestattet sind. Dieses schwerfällige, an den gegebenen 
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