Full text: Ehemaliger Kreis Wimpfen (A, [3])

    
36 EHEMALIGER KREIS WIMPFEN 
Verankerungen an diesem Bautheil in Gestalt von S-förmigen Klammern er- 
klären sich als vorbeugende Massregeln gegen Schub und Druck der Gewölbe. 
Die Schönheit des Fassadenwerkes beginnt erst unterhalb 
des Kranzgesimses an den Stellen, wo zwei übereck angeord- 
nete Strebepfeiler die Stirnseite flankiren und dieselbe von 
den Längsseiten des Schiffkomplexes scheiden. Die Struktur- 
theile sind mehrfach gestuft und in bemerkenswerther Weise 
ornamentirt. Oberhalb der abdeckenden Schmiege des nord- 
westlichen Pfeilers sind an der Ecke des Kranzgesimses zwei 
  
Fig.ı8a. Wimpfena.B. 
Zvang. Pfurrkirche. Schilde mit Sporer’s Steinmetzzeichen — das von Manchen 
Schildpaar am Kranz wegen seiner Aehnlichkeit mit einem Sporn als redendes 
‚gesims über dem nord- _ ; PS n } a en 
westlichen Eckpfeilerder Wappen angesehen wird — und mit der Jahrzahl 1495 ange- 
Westfassade. bracht. (Fig 18a). Darunter öffnet sich an der Vorderseite des 
obersten Pfeilerabsatzes ein Nischenpaar mit horizontalem Hohlkehlenschluss und 
doppelt unterschnittenen Polygonkonsolen. Die Nischen sind leer, ebenso zwei 
Schilde unter den Konsolen. Eine Verstabung theilt den mitt- 
leren Pfeilerabsatz in gleiche Hälften und ruht mit Durch- 
brechung des darunter hinziehenden Wasserschlagsimses auf 
einem übereck gestellten Basament. Nach einer Reihe zier- 
licher Vierblattblenden folgt dann nachstehende von Stab- 
durchkreuzungen im Viereck umschlossene Gründungsinschrift 
aus dem Jahre 1492: 
   
  
  
  
    
    
  
  
  
    
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Die Gliederung des Strebepfeilers an der südwestlichen 
Fassadenecke stimmt in den tektonischen Grundzügen mit dem 
nordwestlichen Genossen überein; in den Einzelformen jedoch 
kommen Verschiedenheiten vor. (Fig. 19). Die Konsolen der 
Nischenpaare sind hier mit reicherer Örnamentation ausge- 
stattet und mit tüchtigem Meissel- 
geschick durchgebildet; die Bal- 
dachine variiren das die Spät- 
gothik besonders charakterisi- 
rende Formmotiv des sogen. 
Frauenschuhes in vortretenden, 
lebhaft ausgeschwungenen und 
mit Kreuzblümchen geschmück- 
ten kleinen Giebelungen. Die Be- 
Fig. ı8b. Wimpfen a. B. 
Evang. Pfarrkirche. 
Schildpaar am Kranzgesims über 
grösseren Kreuzblume, die nur gem südwestlichen Eckpfeiler der 
Westfassade. 
krönung der geschmiegten Pfei- 
Fig. 19. Wimpfena.B. jerendigung bestand aus einer 
Evang. Pfarrkirche. 2 
Strebepfeiler an der Süd- 
westecke der Westfassade. noch als Torso vorhanden ist. 
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
    
     
    
   
  
  
   
  
   
    
   
   
    
  
   
   
   
   
    
    
   
   
   
    
    
   
   
  
  
  
    
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