Brunnen
Kruzifixe
94 Bensheim
Beiderfeits auf der Brüftungsmitte fteht die barocke Sandfteinfigur eines Heiligen:
ftromab der heilige Nepomuk; ftromauf der heilige Franz Xaver. Am Rokokofockel
des Nepomuk lieft man: mIChaeLstag | that Vns WohL |Welfen | Den fo grofen Vnter|
gang »*» |DrVM Iohann | WIr aLLe prelfen | a gfteh bel | In Waffers zWang. Die
> hervorgehobenen Buchftaben (W als V = 5) er-
IR geben die Jahreszahl: 1847. Es find alfo vom
Steinmegen zwei L zuviel markiert worden. Unten
eine zweite Infchrift: EX VOTO | IOHANN
GEORG]|ERNSPERGER|MARIA MARGRETHA]|
SEIN EHEFRAV |.
Zur Seite des heiligen Franz Xaver kniet ein
kleiner Wilder mit Federfehurz und Pfeilköcher, den
Es er tauft — durchfchnittliche Arbeit aus rotem, ange-
ä ftrichenem Sandftein. Am Sockel fteht: FRANCISCO
n XAVER IO |GLORIOSO | NOVI ORBIS APOSTOLO]|
BENIGNO | IN NECESSITATIBVS PATRI | PONIT |
VLTIMA OCTOBRIS | GRATI CLIENTIS PIETAS.
Darunter: qVantls In Res a Ventls laCta MVr et
rn. wo: VnDIS | An Chora tV noftrae XaVler esto rat |.
Abb. 80. Bensheim. Auch diefe beiden Infchriften ergeben jedesmal die
Gerbergaffe 3. 1: 300 Jahreszahl 1747. Unten fteht (in Kapitälen): EX VO-
TOJIOHANN GEORG | ERNSPERGER| MARIA MARGRETHAI[ISEIN EHEFRAV.
ALTER BRUNNEN, neben dem Mufeum, Hauptftraße. Am Kopfende eines großen
rechteckigen, übrigens fthlichten Beckens mit der Zahl 1566 erhebt fich die fehr zer-
ftörte Brunnenfäule mit Figur: ein gutes Werk deutfcher Spätrenaiffance. Die Säule
ift am Schaft mit Fragen dekoriert und trägt auf einem fchönen korinthifchen Kapitell
die Darftellung des heiligen Georg mit der knienden Jungfrau. Der Drache liegt
unter einer Felsplatte, auf der der Ritter fteht. Zu beiden Seiten ein argbefChädigtes
geiftliches Wappen. Von der Jahreszahl ift 16... noch zu erkennen. Die Arbeit ift
unter dem Mantel des Heiligen bezeichnet mit P. NB.
Der jegige MARKTBRUNNEN ftammt von 1895; eine Notiz über ältere Brunnen
an diefer Stelle gibt Prof. Dr. Kieffer-Bensheim im „Bergfträßer Anzeigeblatt“ vom
9. Juni 1911.
KRUZIFIXE: An der Ecke der Friedhofftraße und Heppenheimerftraße fteht ein
nicht ganz lebensgroßer Kruzifixus von Stein. Das Korpus ift auffallend unterfegt
und gedrungen; anatomifch gut, aber im Gefichtsausdruck manieriert; fehr häßlich
wirken die nach innen gedrehten Kniee. Am Sockel findet fich zwifchen bizarren
Volutenpilaftern eine große Mufchelkartufihe mit verwitterter Infchrift. Jahreszahl:
1758. Der Kruzifixus an der Wormferftraße, von 1776, mit ähnlichem, aber reicherem,
eleganterem Sockel ift in der Figur geftreckter, edler, überhaupt gefälliger, aber weniger
charakteriftifch. Ein dritter Kruzifixus, dem der Friedhofftraße entfprechend, aber beffer
und weniger von Ölfarbe entftellt, fteht am Ritterplat, dem Rodenfteiner Hof gegenüber.
Die Figur ift lebensgroß, mit grauer Ölfarbe angeftrichen und leicht vergoldet. Die
Füße fcheinen einmal abgebrochen gewefen zu fein. Die Arbeit ift vielen anderen aus
der Zeit um 1760 fehr ähnlich. Jünger ift vielleicht der einfache Kruzifixus am Bahnhof.
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