Gadernheim mit Lautern und Raidelbach
ftreben tiefauffigen.Die
Brüftungsfelder find
mit geraden Winkel-
knaggen ausgeftattet,
fodaß als Mauerfläche
ein auf der Spitze fte-
hendes Quadrat übrig-
bleibt. Wie überall in
diefer Gegend, ift der
Hölzerfchluß durch ge-
tünchteScheinfugen un-
terbrochen.
Nr: 23. Einfadies
Fachwerk des 18. Jahr-
hunderts mit Ständer-
ftreben und Brüftungs-
kreuzen. Ein leicht mit
Schnitgerei verzierter
fränkifcher Erker ift
durch modernen Fen-
ftereinbau verdorben.
Nr. 17. 'Einfadies
Fachwerk mit Rahmen-
ftireben, in dem jedoch
einzelne Kurvenhölzer
vorkommen.
Vordem HaufeNr.77
fteht einhölzerner Bild-
ftock, alt und ftark be-
fehädigt; in der Nifche befindet fich eine neuere, ganz kleine Pieta aus Ton mit
weißem Anftrich.
Abb. 109. Fehlheim. Bürgermeifterei
En
GADERNHEIM MIT LAUTERN UND RAIDELBACH
1393 Geidenheim (Reg. d. Pfalzgr.5507).— 1512 Gadern (Scriba, Reg. 2546). — 1561 Geidenau
(ib. 2261). — 1683 Geudenau (ib.2387). — 1720 Gendenau (ib. 2443). — In der Reichenbacher
Chronik (1599 — 1620) ftets Gadern genannt. Dies ift heute noch der volkstümliche Namen. —
1012 Luddera (C.L.1, 155). — 1512 Railbach (Scriba, Reg. 2546). — 1653 Reilbach (ib. 2387). —
1561 und 1720 Reilnbach (ib. 2261 und 2443).
IESE drei, einft zum Gebiet des Klofters Lorfch gehörigen, [päter pfälzifchen und
1561 von der Pfalz an Erbach vertaufchten Orte bildeten die drei Oberdörfer
der Pfarrei Reichenbach (Reichenb. Chron., ed. Diehl S. 113), deren Gefchichte fie
von da an teilen. Sie hatten ein Dorfgericht und einen Schultheiß und hielten im
Anfang des 17. Jahrhunderts ihr Haingericht in Reichenbach ab (Reichenb. Chron.
S. 4.45.50). 1619 erhielten fie ein neues Rathaus in Gadernheim (ib. S. 94).
Am Glöcklein auf dem alten Rathaus ftand (Reichenb. Chron. S. 107): Ave Maria
Gratia Plena Dominus Tecum. 1313 (oder 1515).