Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
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Hofheim 
  
140 
Im Jahre 1141 beftätigt Bifchof Burchard II. den Befitz des Andreasftiftes zu Hove- 
heim (Scriba, Reg. I, 1071; Baur, Urk. II, S.14; Boos, Urk. I, 58, 32), und 
1191 reftituiert Bifchof Konrad II. dem St. Andreasftift den ihm entzogen gewefenen 
Teilde salicaterra in Hoveheim (Baur I, S.8 Nr. 6). Einen Streit über Güter 
in der Gemarkung von Hoveheim entfcheidet 1274 Bifchof Eberhard zugunften 
des St. Paulftiftes (Baur I, 72). Im Jahre 1401 beftä- 
tigt König Ruprecht dem St. Cyriacusftift zu Neu- 
haufen feine Befigungen, namentlich auch zu Hoffheim 
(Schannat II, 215 Nr. 242). Während fo das Bistum 
Worms und feine Kollegiatftifte [&hon früh einen großen 
Anteil an Hofheim hatten, ftand die weltliche Gerichts- 
barkeit bereits im 13. Jahrhundert den Grafen von 
Zweibrücken und nach diefen den Herren von Mete 
(de Meti, von Scharfeneck-Mege) zu. Auf welche Weife 
jedoch diefe in den Befit; des Dorfes gekommen waren, 
läßt fich nicht feftftellen. 
ee Nach einer Urkunde im Kopialbuch des Domftiftes 
Worms (Baur I, 392) verkaufen im Jahre 1323 Johann 
und Syfrid, Ritter, die da heißen von Meten, das Dorf Hoveheim, Gericht, Fauthie, 
Leute, Waffer, Weide und alles Zubehör, wie fie es von ihren Altvorderen an fich 
gebracht, mit Wiffen ihres Herrn von Zweibrücken dem Bifchof Kunen (Konrad) 
von Worms und feinem Stifte um anderthalbhundert Pfund Heller. Außer dem 
Bistum Worms hatten im 15. Jahrhundert auch noch die Herren von Frankenftein 
Anteil an Hofheim. Da der Ort 
ein Zubehör der Burg Stein war, 
erhielten durch die Verpfändungen 
während des 14. Jahrhunderts die 
Grafen von Spanheim und von 
| 1386-1705 die Pfalzgrafen bei 
® Rhein zur Hälfte daran Anteil. 
In dem Salbuch des Amtes Stein 
IH Er vom Jahre 1527 (Darmft. Staats- 
arch.) heißt es: „Hoffenn hat drey 
Abb. 127. Hofheim. Kirche. Grundriß 1:400 Herren, Nemlich Pfalg, Wormbs 
und Oberftein zu Gensheim (Ginsheim?) 34 Gulden an Geld gibt die gemein zu 
bede, daran haben bede Herrn Pfalg und Wormbs 26 gulden und der von Oberftein 
8 gulden.“ 
Der pfälzifche Anteil an Hofheim fiel 1705 wieder an Worms zurück und 1803 das 
Ganze an Heffen. Wenn auch das Bistum Worms und feine Kollegiatftifte in Hofheim 
reich begütert waren, fo gehörte doch die Pfarrei nach Würdtwein (dioec. Mog. I, 422) 
früher und noch im 16. Jahrhundert zum Bensheimer Landkapitel der Diözefe Mainz, 
wurde aber von dem Kollegiatftift Neuhaufen bei Worms verfehen. Diefes alte, [fChon 
847 gegründete Kollegiatftift (Schannat I, 109) wurde 1565 vom Pfalzgrafen 
Friedrich III. aufgehoben, und dadurch kam das Patronatrecht von Hofheim an Kur- 
pfalz. Um jene Zeit fcheint dort, ähnlich wie in Lampertheim, die Reformation einge- 
führt worden zu fein. Nach Aufzeichnungen im Pfarrarchiv zu Hofheim waren dafelbft 
reformierte Pfarrer 1568--1650, andererfeits aber wird erwähnt, daß der reformierte 
Geiftliche erft 1663 feine Stellung verließ. Als durch den Regensburger Rezeß vom 
  
  
  
  
     
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