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Schreinerarbeit des Deckels mit ihren zahllofen kurvierten Verkröpfungen. Der
Kruzifixarm, der von der Brüftung vorragt, ift an fich unbedeutend. ei
Von der Ausftattung alt ift nur noch ein fteinernes, übrigens einfaches barockes m
Taufbecken in der Nordoftecke der Kirche, ferner die barocke Balujterfchranke des ne
Chores, die leider ebenfo braun verfoßt ift wie die föhlechten mo- In
dernen Ausftattungsftücke: Beichtftühle und Bänke. Überhaupt fcheint S
der Kirche bisher nicht die Erhaltungsforgfalt zugewandt zu fein, pe
se)
die ihre künftlerifche Bedeutung verdient. ge
Ewige Lampe, aus glattem Meffing. Die Aufhängeketten greifen er
an merkwürdigen, aufgenieteten Verzierungen an: Leuchterweib- dr
chen oder Sirenen, die wie Pinguine ausfehen. fo
E: Der Kanzel gegenüber hängt in einem fehr wertvollen gefhnig- an
= ten Rokokorahmen ein ganz unbedeutendes Bild, in der Kompofition fir
Ä Rubenfche Art nachahmend: die Verleihung des Rofenkranzes. in
: Darunter befindet fich eine große Wappenkartufche (Kurtrier), die teı
dem Vernehmen nach erft vor etwa zwanzig Jahren hier aufgehängt ef
= Abb. 131.Hofheim. wurde. Bild und Wappen find an ihrer Stelle immerhin eine glück- de
Be Kirche. Taufftein jjche Dekoration, trog des abftheulichen braunen Rahmenanftriches. =
In der Sakriftei fteht ein eichener Schrank mit geftemmten barocken Flügeln, im Ja
übrigen einfach. D;
Die häßlichen eifernen Fenfterrahmen wurden 1855 eingefett. Bi
Der Dachftuhl zeigt eine figende zweiftöckige Konftruktion mit Kehlbalken. da
Äußeres Äußeres. Der einzige Aufwand liegt an der Turmfaffade. Das Material ift Ziegel- lic
mauerwerk, felderweife verpugt; die Werkftücke aus rötlichem Sandftein in folider, W
reicher Behandlung. Über fieben ausgreifenden Stufen erreicht man das mit fhiefge- Ja
ftellten Volutenpilaftern ausgeftattete Portal, über dem fich ein Kartufchenaufbau mit wi
Löwen, Ornamenten ufw. in ganz vortrefflicher Bildhauerarbeit erhebt. Die Kartufchen na
enthalten ein zufammengefettes Wappen und die lange lateinifche Bauinfhrift, in der ba
FRANCISCUS GEORGIUS D. G. S. SEDIS TREVIR. ARCHIEPISCOPUS S. es
PER GALLIAM REG. ARELAT. ARCHICANCELLARIUS PRINCEPS ELEC- De
TOR als Erbauer mit der Zahl 1754 genannt wird. Über diefem Aufbau befindet ne
fich ein aufrechtftehendes Ovalfenfter von bewegtem Umriß. He
Der Turm wird mit geföhweiften Mauern ans Schiff angefchloffen, hinter denen die da,
Emporetreppen liegen; fie werden beiderfeits von einem großen Rundbogenfenfter 95
durchbrochen, deffen Leibungen abgefthrägt und an den Frontflächen leicht mit Leiften- Er
werk profiliert find. dri
Die Schiffs- und Choraußenwände find ganz fimpel verputt, die Fenfteröffnungen
glatte Einfchnitte; das Hauptgefims ift von Holz, die Dachdeckung aus Schiefer. in.
Der Turm fteigt quadratifch zweiftöckig gemauert auf; jedes der beiden Gefthoffe Pf:
hat eine große fenfterartige Öffnung. Das Trennungsgefims wird von den feitlichen,
von Obelisken begleiteten Volutenanfihwüngen erreicht. Der Helm hat die Geftalt
einer großen ftarkunterfchnittenen Zwiebelhaube und ift verfchiefert. Die Spite ziert ner
ein gefchmiedetes Kreuz. da
Glocken Zwei Glocken: tig,
1. Größere; Höhe ca. 63 cm, unterer Durchmeffer ca. 75 cm. Randinfchrift: GOS roc
MICH JOHANN CASPAR SCHRADER IN WORMBS VOR DIE GEMEIND gel
HOFFHEIM ANNO 1749. auf
2. Kleinere; Höhe ca. 58cm, unterer Durchmeffer ca. 65 cm. Mantelinfchrift von 1865. fic