Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

Kirche 
148 Jugenheim 
vorhandenen Trümmer des Klofters ihre Sorgfalt zu. Jett ift das Schloß der Sommer- 
fi des Prinzen Ludwig von Battenberg und feiner Gemahlin Viktoria, der älteften 
Schwefter des regierenden Großherzogs Ernft Ludwig. 
Zur Gefchichte Jugenheims vgl. Scheins, M., Bauwerke, Kunftdenkmäler und Infchriften 
in Jugenheim a.d. B., Darmftadt 1888. — Scriba, K., Jugenheim und feine Umgebung. 
2. Aufl. (nach 1876). — Wolf, J. W., Kirche und Klofter auf dem Heiligenberge bei Jugenheim. 
Archiv a.F. VI, 135 f.— LuftkurortJugenheima.d. B., Herausgeg. vom Verfchönerungs- 
verein Jugenheim. — Führer für Jugenheim und Umgebung, den Kurgäften gewidmet 
von Friedrich Rindfuß. 
  
Abb. 136. Jugenheim. Kirche. Maßftab 1:400 
EVANGELISCHE KIRCHE. Der Titulus der evangelijchen Kirche ift unbekannt 
(Michael?). Ein Altar foll der heiligen Anna geweiht gewefen fein. Die fteinerne 
Weihinfchrift (f. unten) bezieht fich aller Wahrftheinlichkeit nach auf die Klofterkirche 
(anders: Wolf, Archiv für heffifche Gefchichte 1851). Von dem älteften Kirchbau 
(vor 1264) ift nichts mehr nachzuweifen. 1515 fand Umbau oder Ausbefferung des 
damaligen Haufes ftatt. 1575 wurde der jegige Turm, mindeftens foweit er von Stein 
ift, errichtet; die am Turm vorhandenen Infähriften und Bauformen geftatten fichere 
Datierung. Die Kirche wurde wiederholt zerftört und verwüftet; 1693 wurden von den 
Franzofen u. a. zwei Glocken zerfchlagen. 1749 —1751 wurde durch einen großen 
Umbau der mittelalterliche Bau befeitigt; „Bogen und Pfeiler wurden abgebrochen“. 
Die Baukoften betrugen 1359 fl. 5 alb. 5 Hr. Ein zweiter Hauptumbau 1855 — 1856, 
unter Leitung von Mittermayer, entfernte den legten mittelalterlichen Baureft, den 
[pigbogigen Triumphbogen, rückte den Kirchenraum nach Often über den alten Chor 
hinweg hinaus und fchuf durch Anlage des neuen Chores mit den romanifierenden 
Anbauten das Wefentliche des heutigen Gefamtbildes. Die heutige Decke wurde ein- 
gezogen ; auch die Emporenbrüftung und das Geftühl erneut. Baukoften: 3712 fl. 1857 
ftiftete die Kaiferin Marie von Rußland koftbare Altardecken (angeblicher Wert: 
40000 Rubel), die jegt in der Bürgermeifterei verwahrt werden. 1886 erfolgte eine 
Renovation des Innern unter Finanzrat Menges. 
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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