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Jugenheim 149
Der Kirchenraum zeigt fich jett als rechteckiger Saal von 9,10 >< 12,85 m, dem im Befchreibung
Often der föhmälere Chor anhängt; diefer ift als Halbrund mit vorliegendem Rechteck
gebildet. Nach diefem Rechteck öffnet
fich mit modern-romanifch hergerichtetem
Glasverfchluß beiderfeits ein im Genick
des Baues angefügter kleiner Raum: im
Norden die Sakriftei, im Süden die Für-
ftenloge. Schiff und Chor find mit flacher
moderner Holzdecke gefchloffen. An bei-
den Langwänden, wie auch im Chor, finden
fich drei große rundbogige, modern ver-
glafte Fenfter, die im Süden von der
modern ausgeftalteten Holzempore überfChnitten werden. Diefe, auf Holzftügen
ruhend, umzieht die Süd- und Weftwand des Schiffes; die Emporentreppe liegt in
der Südweftecke und ift, durch eine Glastür vom
Schiff getrennt, unmittelbar von außen zugänglich.
Die Ausftattung, einfchließlich Kanzel, die Aus-
malung des Raumes und der fChwarzbraune Möbel-
anftrich bieten kein Intereffe.
Den fthwarzmarmornen Taufftein ftiftete Prinz
Alexander von Heffen. Die Orgel, erbaut von G.
Rothermel in Zwingenberg, wurde 1888 gefchenkt.
Im Triumphbogen hängt jegt ein früher an der Nord-
wand angebrachter Kruzifixus, der 1739 vom Hofbild-
hauer Eckhart in Darmftadt für 6 fl. geliefert wurde:
HolzfChniterei, faft lebensgroß; eine edel einfache
Arbeit, namentlich der Kopf des Heilandes ift gut. Zu
den Füßen des Kreuzes find zwei Engelsköpfe ange-
bracht. Ander füdlichen Chorwand des Schiffes ift eine
Sandjteintafel eingelaffen, die in gotifchen Minus- Abb. 138. Jugenbeim. Kirche.
keln mit einzelnen Großbuchftaben die Infchrift zeigt: Infchrifttafel
Abb. 137. Jugenheim. Kirche. Maßftab 1: 400
Anno »- dm » m-cc +» Ixiii - | fundata - € -
ista - eCcia - in - | honore - Jhefu - Xpi - et]
matris - ei - marie - et |sanctar:: ppetue -
et fe | licitatis. A - generoso | ac - nobili -
Zu lefen: Anno domini 1263 fundata est
ista ecclesia in honorem Jhesu Christi et
Matris eius Mariae etsanctarum perpetuae
et felicitatis. A generoso ac nobili do-
dno - corado | dno - i - danberg - cuif| mino conrado domino in danberg, cuius
aia » requiescat -i- sca- | pace- Amen.| anima requiescat in sacra pace - Amen.
Das Äußere. Das Material ift roter Sandftein, grau verpugt. Die Außenmauern
von Kirche und Chor zeigen nichts als die modernen rundbogigen Maßwerkfenfter
in glattgeputgten Steinflächen. Das Traufgefims ift von Holz. Das Satteldach mit
Auffchieblingen ift gefchiefert. Vor dem Weftgiebel, nach Norden verfchoben, liegt
der quadratifche, bis zur Traufe (14,10 m) unverjüngte Turm mit Schieferhelm: Vier-
und Achtfeit-Pyramide (15,20 m). Er hat auf feiner Weftfeite unten den Haupteingang
der Kirche; diefer ift rundbogig mit umlaufender Doppelkehle. Über dem Portal fteht
in einer rundbogigen, hinten gradwandigen Nifche ein ftark befchädigtes Hochrelief:
der Erzengel Michael, mit einem Schwerte, nicht wie üblich mit einer Lanze, den
Drachen erlegend; er hält das Ungeheuer mit der Linken am Halfe feft, beugt; fich
vor und holt mit der Rechten zum Schlage aus. Ikonographifch ungewöhnlich ift auch
Äußeres
Turm
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