Jugenheim 155
kehrte Büffelhörner; der Schild zeigt einen Vogel mit gefchloffenen Flügeln zwifchen
drei kleinen Schilden. Das Wappen deutet nach Scheinsa.a. O.7 auf eine Weins-
bergifche Seitenlinie. Die Umrahmung des Feldes trägt in gotifchen Majuskeln von
altertümlicher Form die Infchrift: Anno - Dni - M° | CCC° LX° octavo yn die ja |
cobi - apli-& - no | bilis - conrad’ - de - winsbg - puer. Zu lefen: Anno Domini 1368
in die jacobi apostoli obiit nobilis conra-
dus de winsberg puer.
Von den vier Platten in der Nordwand
(nachftehend von Weften nach Often auf-
geführt) find die drei legten ebenfalls
Grabplatten; die erfte gibt ohne jede
Rahmung oder Verzierung nur die in go-
tifchen Minuskeln, mit einzelnen Groß-
buchftaben, gehaltene Infchrift:
Anno - dm » M®.. cccc - Ixxx - |erectu -
fundatum -est - | pns- lumen - p- deuotäa |
elisabet - pfottin - i - hono | re - sume -
et - individue - |trinitatis - necno - i- salu]
tem -om...(Bruch:... . nium Christi?
Xpi) fidelium - | Atque- duo - aniuersaria - |
p - eande - süt - hic - fudata - | annuati -
pageda - qdlib -|cü- gtuor - psbris - primü - |
in - vi» sti - Jacobi - apostoli - |secudü - i-
die - exaltacionis | ste - crucis - i - euu -
du’atu’a. Zu lefen: Anno domini 1480
erectum fundatum est praesens lumen
per devotam elisabet pfottin in honorem
summae et individuae trinitatis, necnon
in salutem omnium ... fidelium. Atque duo
anniversaria per eandem sunt hic fundata
annuatim peragenda, quodlibet cum qua-
tuor presbyteris primum in vigiliis sancti
Jacobi apostoli, secundum in die exalta-
tionis sanctae crucis in aevum duratura. Abb. 142. Jugenheim. Klofter Heiligenberg.
Der Bezug der Infchrift auf die Klofter-, SUUDE ME ITEE EINEN ENIE NE inpe
nicht etwa auf die Pfarrkirche, fteht urkundlich feft. Der Stein wurde als Türfchwelle
des Gafthofes „Zur Krone“ aufgefunden.
Die drei Grabplatten find ganz gleichartig aus demfelben Sandftein wie die beiden
gef&hilderten Platten und der Taufftein hergeftell. Über ihre Fundftelle in der
Klofterkirche berichtet Zeller a.a. O. ausführlich. Sie zeigen alle drei das übliche,
vom InfChriftrahmen eingefchloffene Bildfeld; aber nur die mittlere Platte gibt in
diefem Felde in Umriffen eingeritt das Bild der Verftorbenen: eine ftehende Frau
in Mantel und Haube, den Rofenkranz in den zufammengelegten Händen. Auf den
beiden anderen Steinen ift.das Bildfeld leer; das nicht ausgefChriebene Sterbedatum
beweift, daß diefe Platten vor dem Tode ihrer Eigner angefertigt, nachher nicht
vollendet wurden. Der Erhaltungszuftand diefer drei Platten, wie auch der Weins-
bergifchen, ift fehr gut. Der Schriftcharakter der vier nördlichen Platten ift überall
der gleiche. Die Grabinfchriften lauten:
HIHERETER,
RERHOR LEE