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hatte dort offenbar keine Befitungen,!) und der ganze Ort gehörte feit den früheften
Zeiten dem Bistum Worms, dem es wohl von einem König oder Grundherrn gef&henkt
worden war.?2) Die Pfarrei Lampertheim war dem Landkapitel Weinheim zugeteilt
und dem St. Andreasftift in Worms inkorporiert. Die Kirche war dem heiligen Andreas
geweiht, das Patronatrecht ftand anfangs dem Propft des genannten Kollegiatftiftes
zu (Schannat, hist. episc. Worm. I, 36). Bifchof Adalbert von Worms beurkundet
1068, daß diefem Stift unter anderen Gütern auch Lampertheim gehöre mit allen
Zehnten an Korn, Gartenfrüchten und Vieh (Schannat, II, 59 Nr.65; Boos, Wormf.
Urk. I, 47; Scriba, Reg. 241).
1141 beftätigt Bifchof Burchard diefe Befitungen in ihrem vollen Umfang — ad
ecclesiam S. Andree pertinet ecclesia in Lampertheim cum omni decimatione agrorum,
hortorum, pratorum, pecorum eiusdem ville (Or. Darmft. Staatsarch.; Baur II, 6;
SchannatII, 71 Nr.78 Ausz.; Boos, 58; Scriba, Reg. l., 254; eine zweite
ähnliche Urkunde aus demfelben Jahre bei Schannat II, 72 Nr.79; Baur, 9.195
Anm.). Der Wildbann von Lampertheim dagegen gehörte, wenigftens im 15. Jahr-
hundert, dem Erzftift Mainz. In dem Weistum über den Lorfcher Wildbann vom
Jahre 1423 (Dahl, Urk. 60) wird unter den Huben des Hubengerichts auch Lampert-
heim angeführt. Bifchof Lupold beftätigt 1198 die von dem Propft Herbold wegen
des Kirchendienftes zu Lampertheim gefihehene Vermehrung der Präbende des
St. Andreasftiftes durch vier Malter Weizen jährlich (Baur I, 7). 1223 überträgt der
Propft des Andreasftiftes, Conrad, die ihm bisher zuftehende Kirche zu Lampertheim
der Cuftodie des Stiftes?) (Or. Darmft. Staatsarch.; Baur 1, 15; Scriba, Reg. I; 320),
und diefe Verleihung beftätigt 1228 der Dompropft Nibelung (Or. Darmft. Staatsarch.;
BaurI, 16; Scriba, Reg. I, 327). Die Inkorporation der Kirche zu Lampertheim
in das Andreasftift beftätigt Papft Gregor IX. ausdrücklich im Jahre 1235 (Or. Staats-
arch. Darmft.; Baur I, 23; Scriba, Reg. I, 344), im Jahre 1283 aber und fpäter fteht
das Patronatrecht dem Dekan und Kapitel des Stiftes zu (Baur I, 170, 171, 172,
175, 178, 1376). Mehrfache Streitigkeiten über den Heuzehnten zwifchen dem Stift
und dem Schultheißen und den Bürgern zu Lampertheim (Baur I; Li, Li2,. 125)
oder dem Klofter Nonnenmünfter (Baur I, 178) oder anderen (Baur I, 185) während
des 13. Jahrhunderts werden ftets zugunften des erfteren entfchieden. Die Kirche
in Lampertheim hatte auch einen Altar der heiligen Maria, der vom Bifchof Salman
1349 im Befit reicher Pfründen zum Unterhalt des Pfarrers und des Kaplans be-
ftätigt wurde (Baur I, 602). Ein Streit zwifchen dem Pfarrer und dem Dekan und
Kapitel des Andreasftiftes wurde von einem geiftlichen Richterkollegium 1378 bei-
gelegt (Baur I, 1376). Schenkungen in Lampertheim durch Private an das Stift
werden bei Boos, Urk. II, 138 und II, 156 erwähnt. Güter des Bistums dafelbft,
nämlich Wiefen im fogenannten roten Feld, trugen die Marfchalck von Waldeck
1483-1555 zu Lehen (Schannat I, 281). Nach deren Ausfterben verlieh der
Bifchof Dietrich das heimgefallene Lehen feinem Bruder Philipp von Betten-
dorf; im Befit diefer Familie blieb es nachweislich bis ins 18. Jahrhundert (Schan-
nat I, 250). Auch Philipp von Lindenfels erhielt 1501 ein Wiefenlehen, das
vorher Heinrich Silberborn befeffen hatte (Schannat I, 281). Ein Afterlehen
war es wohl, wenn Ludwig von Bergheim, gen. vonLeinperg, 1371 den
vierten Teil an der Hälfte des Dorfes an Johann Loefelin verlieh (Baur I, 666).
1) Nur eine Schenkung wird im Necrol. Lauresh. (Schannat, vindem. litt. I, 27) erwähnt.
2) Die gefälfchte Dagobertfche Schenkung vom Jahre 628 kann nicht in Betracht kommen.
s) Nicht dem Dekan und Kapitel, wie Schannat I, 36 irrtümlich angibt.
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