Der Turm. Der Sockel ift mit Verwendung einzelner alter Steine erneuert. Der
Turm felbft hat vier Gefchoffe, deren jedes um einen Rückfprung verjüngt ift. Dar-
über erhebt fich ein Schieferhelm mit zwei achteckigen Laternen zwifchen drei ftark
gefChweiften Hauben. Zuhöchft ein reich gefchmiedetes Eifenkreuz mit Hahn. Die
Nord- (eigentlich Oft-)feite des Turmes hat unten einen Eingang von 1770, darüber
zu beiden Seiten die [&hon erwähnten Rippen- oder Konfolftücke. Ein Rundfenfter im
dritten Stock derfelben Seite und ein kleines rundbogiges Fenfterchen im zweiten Stock
der „Weft“feite bilden die einzigen Durchbrechungen der unteren Stockwerke. Das
vierte, oberfte Gefchoß ift auf allen vier Seiten mit je einem großen Schallfenfter
geöffnet. Das Holzgefims und die Haube find beim Kirchbau aufgebracht. Der
Steinturm ftammt, wie erwähnt, von 1715; die Tür, die vom Turm in die Kirche
führt, hat innen ein gutgearbeitetes Gewände und im Schlußftein ein Wappen mit
der Zahl 1715; das Wappen zeigt einen Schlüffel auf einem mit fechs Vierblättern
verzierten Schild, dahinter Mitra, Krummftab und Schwert. Bei der Annahme, die
Kirche von 1715 habe fich weftöftlich an den Turm angefthloffen, ergibt fich, daß dies
Gewände mit Wappen die Außenfeite eines Turmeinganges bildete. Das Unter-
gefchoß des Turmes ift mit einem gratigen Kreuzgewölbe auf Konfolen, über tiefen,
rundbogig gefchloffenen Nifchen überdeckt.
Die drei Altäre find neu, ebenfo die Orgel; die Empore, das Gefühl, die Ausftattung
Beichtftühle find äußerft ärmlich. Die Kanzel zeigt derbe, gewöhnliche Rokoko-
[öhnigerei. Der Taufftein befteht aus einem achtfeitigen Sandfteinbecken auf einem
kandelaberartigen Fuß, mit derbem Renaiffanceblattwerk dekoriert; er hat einen
jüngeren Deckel von 1749. Die Angeln zur Befeftigung des älteren Deckels find
noch zu fehen.
Neben dem Taufftein, der Kanzel gegenüber, befindet fich ein Holzkruzifixus, von
ca. 1,10 m Höhe; gewöhnliche Rokokoarbeit. Die Ausmalung der Kirche ift modern
und unerfreulich. Im Pfarrhaufe wird eine große Monftranz von Silber verwahrt;
Höhe 64,5 cm. Der Aufbau zeigt einen Cherubim, der die Scheibenhülfe in einer
ftrahlenden Wolke hochhält. Die Strahlen find teilweife vergoldet. Der Fuß trägt in
einer Kartufche der Vorderfeite die Zahl 1780, hinten das Wormfer Bifchofswappen,
umgeben von Louis XVI.-Ornamenten. Am Unterrand find eingeftempelt: der
Augsburger Pinienzapfen und CX S.
Ferner: Silberner Kelch, 24 cm hoch, von ähnlicher Arbeit, aber glatt. Er ift eben-
falls mit dem Wormfer Wappen und „1780“ bezeichnet; Stempel: Pinienzapfen
und A G. Ferner: Eine ganz glatte Patene, gezeichnet: MARTIN und I S?.
Auf dem Kirchenfpeicher befinden fich noch vier ziemlich wertlofe Heiligenfiguren
aus der Zeit von 1771.
Vier Glocken; davon ift eine kleine, unterer Durchmeffer 56 cm, alt. Diefe hat eine
Kruzifixusdarftellung und eine Maria mit dem Kinde. Infhrift: @&F PRO CATHO-
LICIS LAMPERTHEIMIENSIBVS | ANNO 1789 ANSELM |SPECK IN HEIDEL-
BERG | GOSS MICH.
EVANGELISCHE KIRCHE, fehr ftattlich, „gotifch“, von 1868, bis zu welchem Evangelifche
Jahre die katholifche Kirche als Simultankirche diente.
KATHOLISCHES PFARRHAUS. An der Stelle des heutigen Baues (von 1908) Katholifches
ftand ein Haus von 1764. Von diefem ift die fehöne Rokoko-Türumrahmung mit Pfarrhaus
Weglaffung einer Infchrift und einer Andreasftatue wieder verwandt worden.
Lampertheim 163
Turm
Gerät
Glocken
Kirche
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TER HERRN Er Eare