Lampertheim 167 I] |
einem Schornftein und mit einem hohen viereckigen bergfriedartigen Turm zeigt.
Auf der Stelle des heutigen Verwaltungsgebäudes läßt fich ein Haus mit zwei großen,
rauchenden Schornfteinen erkennen. Später befand fich in Neufchloß eine Brennerei; III
dann, im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, eine Sodafabrik ; fchließlich wurde N
dort die heutige chemifche Fabrik eingerichtet. |
Vor Erneuerung des Puges im Sommer 1912 zeigte fich das Verwaltungsgebäude der IE
Fabrik, der einzig erhaltene Schloßreft, als ein völlig fchlichtes, langgeftrecktes, grau- | Hi
verpugtes Zweiftockhaus von Bruchftein, auf rechteckigem Grundriß mit Ziegelfattel- IR
dach und halb abgewalmten Giebeln. Die ziemlich ‚kleinen, kunftlos rechteckigen ;
, D Be
ft Mm |
og com ur: Il
D D.mmnn op
H EEE
An mM Bi
a
SIERTUIEERITINNNTT
PRTTeTTEITITP ECHTE TEBIZEPFREPeT FETTE
) Abb. 152. Lampertheim. Neufchloß. Schema des heutigen Baues mit Reften | E
t des alten Schloffes | i
) Fenfter faßen mit glatten, angeftrichenen Sandfteingewänden in der glatten Wand. 6
1 Das Türmchen, unten rechteckig, oben als Fünfachtel gebildet, überragt die Trauflinie | | 4
: um die Höhe eines niedrigen Stockwerkes, völlig fChmucklos in der Bauweife des | 5
> Haufes aufgeführt und durch eine achtfeitige Schieferpyramide gedeckt. Zu beiden Ill =
> Seiten zählt man in weiten Abftänden vier Fenfterachfen. | | ;
1 Faft die ganze Länge des heutigen Baues, nicht ganz bis an den Oftgiebel, unter- Il) i
1 höhlt ein großer, tonnengewölbter Keller. Der Turm enthält eine gut ausgeführte || :
N Wendeltreppe mit glatter Zylinderfpindel. Die innere Eingangstür zu diefer Treppe Il) a
r zeigt ein auffällig dekoriertes Gewände: eine Überftabung von drei kleinen Halb- |
t kreifen vor einem gedrückten Kielbogen. IB
r Nach Entfernung des Putes fanden fich in der Mauer zahlreiche Gewänderefte der | “
1. Renaiffance- und Barockzeit, teils an ihrer urfprünglichen Bauftelle, teils neu einge- “
1, mauert. Eingehende Befichtigung ergab folgenden Befund.!) Den Hauptteil des i
e heutigen Haufes bildet ein zweiftöckiges Renaiffancegebäude von 31,80 m Länge, i
, das bedeutend tiefer im Boden fteckte als das heutige. Das gegenwärtige Niveau
= wurde in den fiebenziger Jahren des 19. Jahrhunderts gefchaffen. Das öftliche Haus- |
n ende wurde, um den Turm fymmetrifch in die Mitte zu bringen, 8 m weit um zwei ||
e Fenfterachfen verlängert. Die Mauermaterialien, ja ganze Fenftergewände der alten ||)
T Giebelwand, wurden dabei einfach in die neue wieder verfegt. Diefe Veränderung I}
er wurde offenbar in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vorgenommen; das ein- II)!
n heitliche Dach ftammt aus der gleichen Zeit, es ift als liegender Kehlbalkenftuhl ||
n ohne Firftpfette, mit Andreaskreuzen unter den Sparren, fehr gut konftruiert. Vom |
= ‘) Der Großh. Denkmalpfleger für Starkenburg, Herr Geh. Baurat Prof. G. Wickop, hatte
die Güte, die Ergebniffe und Aufnahmen feiner Unterfuchung für die Abfaffung diefer Be-
it fchreibung mit zur Verfügung zu ftellen.