Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

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174 Lindenfels 
Troß. Nahe dabei läßt fich die reformierte Kirche erkennen und im Innern der Stadt 
mehrere herrfchaftliche Höfe. Es werden deren drei genannt, der Hof der Kreife 
von Lindenfels, fpäter der Ulner von Dieburg, an der Stelle des Haufes von Ludwig 
Rauch, der Hof der Knebel von Katjenelnbogen (an der Stelle der jegigen Ober- 
förfterei?), und der Rodenfteinfche Hof, der auf dem 
Pla des Baurfchen Haufes geftanden haben foll (fiehe 
weiter unten). 
Vielleicht war diefer Hof „das Haus und Hof vor 
der Burg gelegen“, das Pfalzgraf Ludwig Ill. im 
Jahre 1425 von Henn Clebis und Helffrich Bach für 60 
rheinifche Gulden kaufte und das diefe vonihrem Schwieger- 
vater Konrad Stumpf erhalten hatten (Karlsr. Kopb. 881, 
170 und 920, 54). 
Das Wahrzeichen von Lindenfels, das ihm auch den 
Namen gegeben, war die Linde. Eine Linde ftand inmitten 
des Schloßhofes, eine Linde auch auf dem Marktplat. 
Unter diefer wurde z. B. im Jahre 1344 eine Verein- 
barung getroffen zwifchen den Abgeordneten des Erzbifchofs von Mainz und denen 
des Pfalzgrafen Ruprecht des Älteren, „der zu den zyten uff der burg Lyndenfels 
genwertig“. „In dem ftetelin fur der burg zu Lyndenfels under einer Iynden, die 
da an dem markt ift gelegen“, heißt es in der Urkunde (Karlsr. Kopb. 525a, 11 und 
Stuttg. Pfälz. Kopb. 63!). 
Die Linde ift auch in das Wappen des Städtchens übergegangen. Aufdem Merianfchen 
Bilde befteht es aus dem pfalzbayerifchen quadrierten Wappen — im erften und legten 
Feld der rechtsgewendete gekrönte pfälzifche Löwe, im zweiten und dritten die 
bayerifchen Wecken — mit einem Mittelfchild, auf dem ein Lindenbaum fteht. Ein 
[päteres Wappen (1720) zeigt ebenfalls den quadrierten Schild, der aber von dem 
Gipfel einer Linde überragt wird. Am Ende des 17. und im Anfang des 18. Jahr- 
hunderts führte das pfälzifche Oberamt Lindenfels ein Siegel, welches das Landes- 
und das Stadtwappen vereinigte, indem in der unteren Hälfte ein Felfen mit einer 
Linde, in der oberen die beiden Wappenfchilde von Kurpfalz, der Löwe und die 
Wecken, dargeftellt werden (Günther, Archiv für heffifche Gefhichte und Alter- 
tümer, a. F. II, 2. HeftXI S. 110). Das jesige Wappen der Stadt befteht aus einem 
Schild mit dem heffifchen Löwen und Lindenzweigen auf drei Seiten. 
Da die Gegend von Lindenfels noch zur Heppenheimer Mark gehörte, die angeblich 
773 dem Klofter Lorfch gefchenkt wurde und unter deren villae in der Grenzbe- 
fehreibung vom Jahre 795 auch das benachbarte Furte aufgezählt wird, fo ftand die 
Gerichtsbarkeit feit jener Zeit infolge des Immunitätsprivilegiums vom Jahre 772 dem 
Klofter Lorfch zu, die hohe Gerichtsbarkeit dem Zentgericht auf dem Landberg bei 
Heppenheim. Im Laufe der Zeit haben fich aber die Gerichtsverhältniffe bei dem 
Wechfel der Landeshoheit vielfach geändert. 
Lindenfels felbft war keiner Zent zugeteilt. Für die frühefte Zeit feiner Gefchichte 
fehlen für die Ausübung der Gerichtsbarkeit nähere Anhaltspunkte. Als aber die 
Burg zum zweitenmale an die Pfalz gekommen war (1277), erfCheinen dort kurpfälzifche 
Vögte, fo ein Wezzelo, Advocatus de Lindenfels fChon in der Kaufurkunde vom 
Jahre 1277, ferner 1295 ein Advocatus de Lindenvels dictus Trutelingen (Guden., 
fyll. 303), 1308 ein Vogt zu Lindenfels ohne Namen (Karlsr. Kopb. 525a, 8), 1309 
Heinrich von Erlichaim (Karlsr. Kopb. 537, 194), 1370 Heinrich Muspach, 
  
Abb. 156. Lindenfels. 
Ortswappen (1720) 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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