Stadt-
befeftigung
Katholifche
Kirche
176 Lindenfels
ftändige Pfarrkirche wurde, wie dies auch fonft in ähnlichen Verhältniffen der Fall
war (vgl. Zwingenberg).
Nachdem die katholifche Linie Pfalz-Neuburg 1685 zur Regierung gekommen war,
bildete fich auch in Lindenfels eine kleine katholifche Gemeinde, die anfangs die alte
Schloßkapelle benugte, im Jahre 1728 aber den Bau einer eigenen Kirche begann.
Kurfürft Karl Philipp genehmigte. dazu mehrere Kollekten und bewilligte zum Bau
Abb. 157. Lindenfels. Katholifche Kirche. Inneres
des Daches 70 Eichenftämme aus dem Umftädter Forft (Urkunden im Darmft. Staats-
arch. V, 6 Conv. 220). Wegen mangelnder Mittel konnte die Kirche aber erft im
Jahre 1745 eingeweiht werden. Zu der Pfarrei gehörten auch die katholifchen Be-
wohner aller pfälzifchen Orte der Tal- und Neu-Zent, die Pfarrei felbft, wie Linden-
fels vor der Reformation, zum Weinheimer Landkapitel der Diözefe Worms bis zu
deren Auflöfung im Jahre 1803, feitdem gehört fie zum Bistum Mainz.
Literatur über Lindenfels: Widder, G., Befchreibung der kurfürftlichen Pfalz. I, 483 ff.;
Marchand, Lindenfels. Darmftadt 1858; Karte nebft Führer für die Umgebung von
Lindenfels, herausgegeben von dem Verfchönerungsverein 1909. Dammann, Lindenfels.
Gießen 1913.
DIE STADTBEFESTIGUNG läßt fich mit ihren Reften am beften im Zufammen-
hange mit der Burg darftellen (f. diefe).
DIE KATHOLISCHE KIRCHE, den Heiligen Peter und Paul geweiht, liegt am
oberen Ende der Burgftraße. Nach Angabe der Pfarrchronik wurde fie am 2. Mai 1745
von Albert Anton von Meile, Bifchof von Sinope und Suffraganbifchof in Worms,
geweiht. Altäre (f. unten) und Kanzel ftammen aus der Erbauungszeit. Die Kanzel
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