Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

   
verfertigte ein Lindenfelfer Schreinermeifter; die Altäre follen früher in der Heilig- 
geiftkirche zu Heidelberg geftanden haben; fie wurden 1870/1871 famt der Kanzel 
neu vergoldet. Gleichzeitig reinigte und ölte man fämtliche Ölbilder; die Statuen 
Sanctorum Petri, Pauli und Johannis wurden in Steinfarbe angeftrichen und vergoldet. 
Die Muttergottes auf dem Marienaltar wurde vom Pfarrer Schmitt in Fürth neu ge- 
malt. Die Orgel wurde 1757 von 
Gottfried Kraut in Heidelberg 
für 600 fl. neu gebaut; eine um- 
faffende Ausbefferung fand für 
216 fl. durch den Orgelbauer 
Valentin Eberlein 1857 ftatt. 
Damals wurde auch der Tauf- 
ftein gründlich erneuert. 
Der Grundriß zeigt einen faft 
doppelquadratifihen Saal, mit 
beiderfeits vier Fenftern und 
dem Eingang in der vorderen 
Schmalwand. Diefem gegen- 
über befindet fich, durch ei- 
ne Triumphbogenwand abge- 
grenzt, der wenig fchmälere 
fünffeitige Chor, mehrere Stu- 
fen erhöht. Die Eingangswand 
nimmt im Innern die in der 
Mitte ausgefChwungene hölzer- 
ne Orgelempore mit barocken 
Baluftern ein. Der Raum wird 
von einer flachen Gipsdecke 
mit Leiftendekoration gefchlof- 
fen. Die Fenfter, mit einfach 
f[öhräger Leibung, find rundbo- 
gig. Geftühl und fonftige Aus- 
ftattung find einfach barock, 
ohne befondere Merkwürdig- 
Lindenfels 1217. 
  
  
Abb. 158. Lindenfels. Katholifche Kirche. Faffade 
keit. Die Altäre find zweiftöckige, barocke, dunkelbraun furnierte Säulenaufbauten. 
Der Hochaltar enthält zwei Gemälde (Hauptbild: Kreuzigung), die Seitenaltäre in 
Mufchelnifchen je eine Statue: Marienbild mit Kind und eine moderne Chriftusfigur. 
Der ehemals anftelle des Chriftus befindliche Johannes Baptifta fteht jett frei auf einer 
Konfole. Die Altäre mit den zugehörigen Figuren, Schnitereien ufw., von ruhiger, 
gef&hmackvoller Haltung, find recht gute Arbeiten diefer Gattung. An der [Chlichten, 
vornehmen, achtfeitigen Kanzel mit Brüftungsftatuetten (vier Evangeliften) und mit 
niedrigem, reichverkröpftem Schalldeckel tritt [f‘hon ein wenig Mufchelwerk auf. Die 
Orgel hat einen fünfteiligen Rokokoprofpekt. — Hölzerner Kruzifixus, am Triumph- 
bogen hängend; 18. Jahrhundert. 
Im Äußeren ftellt fich das Gebäude als ganz einfaches Barockkirchlein dar. Die 
hochliegende Faffade mit drei Ellipsfenftern und fchlichter Bildnifche über der ganz 
einfachen rundbogigen Tür erhält durch den Treppenaufgang eine gewiffe Stattlichkeit. 
Das Mauermaterial ift verpugter Bruchftein; die Gewände find von Sandftein. Das 
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Befchrei- 
bung 
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
 
	        
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