Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

   
mauer fchloß fich fyftematifch an die Burg an. Von der erwähnten Mantelecke zieht 
fich der Stadtzwinger faft geradlinig nach Often, mit einem Vollturm und einer Schale, 
beide rechteckig, bewehrt. An der Nordoft- 
ecke bildete die Innenmauer ein ftarkes Boll- 
werk, das noch näher zu betrachten ift, der 
Zwinger ein kleines, rundes Ecktürmchen, 
dem ein genau gleiches an der Südoftecke 
entfprach. Die Mitte der öftlichen Mauer- 
ftrecke traf die weftöftliche Hauptftraße der 
Stadt, den Burgweg. Dort entftand der Haupt- 
eingang, das wichtigfte Tor, dort baute fich 
auch die jüngere Vorftadt an, die um 1640, 
als Mathias Merian den Ort aufnehmen ließ, 
[f&hon vorhanden war. 
Das Tor, feit 1857 auf die innere Burg 
verfegt, ift verhältnismäßig gut erhalten. Das 
Bruchfteinmauerwerk öffnet fich zunächft mit 
einem ftarken, rechteckigen Sandfteinrahmen, 
der in Kämpferhöhe in die Mauer eingebun- 
den ift. In diefem Rahmen, ein weniges zu- 
rückgefett, befindet fich ein Spitbogen, der 
im Scheitel mit einer Fuge gefchloffen und in 
der äußeren Bogenkante gekehlt ift; in der 
   
  
  
  
Lindenfels 
  
  
Abb. 173. Lindenfels. Stadtbefeftigung. 
Inneres Fürther Tor, von innen 
Kehle figen zu beiden Seiten der Schlußfuge zwei emblemartige Skulpturen (Werk- 
zeuge?); die dekorative Wirkung ift die von Schellen oder Diamanten in einer Hohl- 
kehle. Das Mauerftück, in 
  
dem die Toröffnung fit, 
endet jet oben mit einem 
neunbogigen Rundbogen- 
fries auf glatten, rechtecki- 
gen, unten abgerundeten 
Konfolen; das mittelfte Bo- 
genfeld nimmt ein kleiner, 
flach vorfpringender Guß- 
erker ein, auf dem ein 
Rautenfchild erhaben ange- 
bracht ift. Die von der Mitte 
aus gerechnet zweiten Kon- 
folen find je als Männer- 
maske gebildet, beide bär- 
tig, die eine mit Zipfel- |,,, 
müte, die andere dieZunge [4% 
  
  
187 
  
  
  
ausftreckend. Über dem 
Spigbogen, unmittelbar un- 
terr dem oberen Rahmen, 
Abb. 174. Lindenfels. Stadtbefeftigung. Inneres Fürther Tor, 
von innen, 1839. Nach der Zeichnung von Reiffenftein 
find Schlige für eine Zugbrückenvorrichtung vorhanden, auf die auch die vordere 
Rahmenanordnung hinweift. An der Innenfeite des Tores fieht man noch die vier 
Angelfteine für die Türflügel. Den alten Zuftand des Tores zeigen ein paar 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
  
  
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
    
 
	        
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