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194 Lorfch
Nach der Niederlage Friedrichs V. in der Schlacht bei Prag traf auch die Bergftraße,
da fie zur Pfalz gehörte, die volle Rache der Kaiferlichen. 1621 befegte fie der [panifche
General Corduba mit feinen Truppen. Auch Lorfch geriet in feine Gewalt, und durch
die Hand der fpanifchen Mordbrenner ging das ehrwürdige Klofter mit allen feinen
Gebäuden in Flammen auf (1621).
Es blieb nichts übrig als die alte karolingifche Torhalle und drei Joche des Mittel-
fchiffes der 1130 eingeweihten Klofterkirche. Die Niederlage der Pfalz benugte der
Erzbifchof Johann Schweickart von Mainz, um die 1461 verpfändeten Gebiete wieder
einzulöfen. Die Pfalz lag zu fehr darnieder, um Einfpruch erheben zu können. Mit
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Abb. 179. Lorfch. Pfarrkirche. Längsfchnitt
Hilfe [panifcher Truppen und mit kaiferlicher Bevollmächtigung ergriff Kurmainz
wieder Befit von der Bergftraße und nahm im Oktober 1623 ihre Huldigung entgegen.
Zugleich begann eine Gegenreformation, und bald war die reformierte Lehre wieder
verdrängt. Die Pfarrei LorfcCh wurde zunächft von Jefuiten verfehen. Vergeblich waren
alle Bemühungen der Prämonftratenfer, jett ihre alten Anfprüche auf das Klofter
durchzufegen. Sie fcheiterten an dem Widerf[pruch des Erzftiftes, das fich feinen Be-
fig durch den Orden nicht f£hmälern laffen wollte.
Um das Klofter Lorfch hatte fich durch die Anfiedelung von Bauern, Handwerkern
und Kaufleuten fchon früher das gleichnamige Dorf gebildet, für das bereits 1067
Abt Udalrich von Kaifer Heinrich IV. Markt- und Münzrecht erhielt (C.L.1, 129). Der
Markt war ein Wochenmarkt. Nach dem Jurisdiktionalbuch vom Jahre 1668 hatte Lor[ch
damals auch einen Jahrmarkt, Nazarii-Markt genannt. In der territorialen Zugehörigkeit