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Seeheim
Diefe Öffnung wird ausgefüllt durch den hölzernen Aufbau von Kanzel, Orgel-
empore ufw.
(f. unten).
Die beiden Langwände des Kirchenraumes haben fpitz;bogige Fenfter, die im Norden,
Weften und Süden von der breiten, hohen Empore überfihnitten werden. Die Empore
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Abb. 252. Seeheim. Kirche. Quer- und Längenfchnitt
fteht auf rechteckigen, kaum durchgebildeten Holzftügen. Die Emporetreppen liegen
in beiden Ecken der Weftwand; der Treppenraum wird in voller Wandbreite durch
eine Holzwand vom Schiff abgetrennt. Über der Empore wird die Mauer nochmals
Abb. 253. See-
heim. Kirche.
Südfenfter im
Turm
durch beiderfeits vier Halbkreisfenfter geöffnet, ebenfo in der Mitte der
Weftwand. Dadurch und durch die völlig weiße Ausmalung des ganzen
Raumes ergibt fich eine ftarke, etwas nüchterne Helligkeit. Den Raum
überfpannt eine unanfehnliche, baufällige, ebene Gipsdecke. Den oberen
Teil der Spigbogenöffnung im Turm füllt die Orgelempore, der untere
wird durch eine Holzwand abgefchloffen, die in der Mitte die Kanzel,
beiderfeits je eine kleine aufgetreppte Tür trägt. Diefe Anordnung
wurde ebenfo wie der Holzabfchluß im Weften 1819/20 angebracht. Im
Often ift unter der Südempore ein gefenfterter hölzerner Raum als
Herrfchaftsloge eingebaut. Nördlich neben dem Turm liegt eine ange-
baute rechteckige Kapelle mit zwei gratigen Kreuzgewölben, die ohne
Gurt ineinander übergehen; der Zugang vom Turm gefchieht durch
eine fpätgotifche Tür, deren Sandfteingewände urfprünglich mit Wein-
ranken im Relief verziert war. Auf der Innenfeite des Sturzes befindet
fich ein eigentümliches Zeichen: vielfach konzentrifche O vertikal und horizontal im
Kreuz durcheinandergeflochten.
Die oberen Räume des Turmes find nur über den Kirchboden zugänglich. Der
Dachftuhl der Kirche ift merkwürdig durch einen in der Längsachfe durchlaufenden,
viermal aufgehängten ftarken Durchzug.