Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

  
ALSBACH 
719 Altdolfesbac (C.L.1, 317 Nr. 221). — 795 Aldolvesbach, Altolfesbach (C.L. 1, 16 Nr.6). — 
1130 Alspach (Schneider, Urk.581 Nr.46). — 1331 Aldesbach (Baur, Urk. 1, 533). — 1333 Adils- 
pach (Guden., cod.dipl. V, 514 Nr. 14). — 1337 und 1339 Aldisbach (Dahl, Lorfch. Urk., S. 121, 
Simon, Urk., S. 33 Nr. 22). — 1435 Altzenbach (Dahl, Lorfch. Urk., S.149 Nr. 42). — 1441 Alts- 
pach (Schneider, Urk. I, S. 287 Nr. 128). 
LSBACH gehört zu den früheften Befigungen des Klofters Lorfch. Abt Helmerich 
(778-785) verleiht bereits dort ein offenbar kleines Landgut dem Presbyter 
Altramnus zu feinem Unterhalte, der es mit allem, was er durch Rodungen und Neu- 
anbau in dem angrenzenden Waldgebiet hinzuerwerben würde, an das Klofter zurück- 
vermacht im Jahre 779 (C. L. I, 317 Nr. 221). Alfo muß damals dort fchon ein, wenn 
auch befCheidenes, Gotteshaus beftanden haben. In der von Karl dem Großen dem 
Klofter Lorfch gef&henkten Mark Heppenheim wird Aldolvesbach als einer der nörd- 
lichften Grenzpunkte erwähnt (C.L. I, 16 Nr. 6). Später gehörte es zu der Herrfchaft 
Bickenbach und lag innerhalb des Burgfriedens des Bickenbacher Schloffes, weshalb 
es als ein Zubehör desfelben betrachtet wurde. Daher kam es auch nach der Pfälzi- 
[hen Fehde mit dem Schloß von Erbach an Heffen. 
Bei der Dotation der im Jahre 1130 eingeweihten Burgkapelle auf dem alten Schloß 
Bickenbach (auf dem Weilerhügel?) erhielt der Burgkaplan als Pfründe den Zehnten 
des Saallandes in Alspach und eine halbe Hube außerhalb der Burg. Noch heute 
führt eine 200 Schritte von dem äußeren Burggraben entfernte, etwa 24 Morgen große 
Gewann an dem von Alsbach nach der Burg führenden Weilerweg den Namen 
„In der Kaplanei“ (Göhrs, Bickenbach, S. 6). 
Alsbach gehörte kirchlich zum Bensheimer Landkapitel und war Filialort von Bicken- 
bach, auch noch nach Einführung der Reformation (1545), bis es 1610 eine eigene 
Pfarrei erhielt, in die auch Hähnlein eingepfarrt wurde. 
Der alte Friedhof fcheint nach der Umwandlung Alsbachs in eine eigene Pfarrei 
im Anfang des 17. Jahrhunderts angelegt worden zu fein. Vorher fanden die Be- 
erdigungen in Bickenbach ftatt. Die Anlage des jetzigen Friedhofs erfolgte 1857 
(nach der Ortschronik im Pfarrarchiv). 
Einige Minuten von Alsbach entfernt in der Ebene fteht ein fogenannter Hinkel- 
ftein, vielleicht ein Grenzftein der alten Heppenheimer Mark (Wörner, Die Hinkel- 
fteine am Mittelrhein auf heffifchem Gebiet, Korrefpondenzblatt des Gefamtvereins 
der deutfthen Gefchichts- und Altertumsvereine, 25. Jahrgang 1877, Nr. 3, S. 17, und 
Kofler, Hinkelfteine und Lange Steine, Quartalbl. d. hiftor. Ver. f. d. Gr. Heffen. 
N.F., 1. Bd., S. 387 ff.). Bekannt’ift, daß fich an die Hinkelfteine viele Sagen knüpfen. 
In den Torfgruben weftlich von Alsbach wurden, wie an zahlreichen Orten des Rieds, 
vor Jahren nicht näher zu beftimmende Bronzefunde gemacht. 
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Gefchicht- 
liches 
  
	        
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