Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

       
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
276 Zwingenberg 
Der Name — wie auch die fpäteren Formen — deutet auf eine Befeftigungsanlage 
hin, welche die vorüberziehende Bergftraße beherrfchte. Die örtlichen Verhältniffe 
waren zu einer Sperranlage befonders geeignet, weil die Straße auf der einen Seite 
durch die verfumpften und teilweife noch mit Waffer angefüllten vielverzweigten alten 
Neckarbetten, auf der anderen durch das fteil anfteigende Gebirge eingeengt wurde. 
  
  
  
  
Abb. 267. Zwingenberg 
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| | Sie bildete alfo an diefer Stelle einen Paß, und diefen Namen tragen fowohl die 
il) ältere als auch die jüngere Straße, die in nordfüdlicher Richtung durch Zwingenberg 
| führen, jetzt noch. 
Ill] | Die nächfte urkundliche Erwähnung des Ortes fällt in das Jahr 1258. Damals fehen 
| || | wir Zwingenberg im Befit, der Grafen von Kagenelnbogen. Das Domkapitel zu Mainz 
| geftattet dem Grafen Diether III., in feinem oppidum Twingenberg eine Kirche zu 
| | bauen und einen Priefter anzuftellen, aber Taufkirche bleibt immer noch die Mutter- 
|| kirche zu Bensheim. Hieraus können wir fchließen, daß fich in dem zwifchen der 
| | erften Erwähnung Zwingenbergs und dem Jahre 1258 liegenden Zeitraum von nahezu 
| 250 Jahren das alte Getwinc zu einer vollftändigen Stadtbefeftigung erweitert und die 
Zahl der Einwohner fich fo vermehrt hatte, daß eine eigene Kirche für nötig erachtet 
wurde. Wann der Übergang Zwingenbergs aus dem Befit von Lorfch an die Grafen 
von Katenelnbogen erfolgt ift, läßt fich nicht mit Beftimmtheit feftftellen; aber da fich 
| im Jahre 1228 Auerbach urkundlich (vgl. Auerbach) fchon feit einigen Jahren im 
| IN || Lehensbefig der Katenelnbogener befand, müffen wir für Zwingenberg dasfelbe an- 
|| nehmen, zumal da es urfprünglich innerhalb der Auerbacher Gemarkung lag. 
Graf Diether III. war um das Wohl Zwingenbergs eifrig bemüht, und da zum Wefen 
und Begriff einer Stadt nicht nur Mauern und Türme, fondern auch Marktgerechtigkeit 
gehörten, gelang es feinen Bemühungen, von König Rudolf I. am 9. März 1273 — 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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