Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

   
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Anhang 305 
zwifchen deffen Sohn Emmerich von Randecken und dem Stift wegen diefer Einkünfte werden 
1332 gefchlichtet (Baur I, 537). Im Jahre 1353 fand ein Verkauf von Gütern an das Nonnen- 
klofter zu Liebenau ftatt, darunter auch „dri mannesmat (Wiefen) naher Northeim, geforch 
der paftorien do felbes“ (Boos, Urk. Il, 312). 1406 bekennt Hans von Maffen- 
bach vom Bifchof Mattheus zu Worms und feinem Stift mit ein Drittel des Kirchenf['ages 
zu Nordheim mit feinem Zubehör belehnt worden zu fein. Dasfelbe Lehen trugen bereits 
1355 Berthold und Albert von Maffenbach (Schannat |, 281). 1444 wird Wilhelm Bocklin 
von Utingertal vom Bifchof Friedrich zu Worms mit einem Teile des Weinzehnten zu Nord- 
heim belehnt, nachdem fein Stiefvater Jacob vom Stein zu Steineck dies Lehen aufgegeben 
hatte (Schannat I, 252). Nach dem Tode des Sohnes jenes Wilhelm Bocklin ging das 
Lehen 1481 auf die Herren Greck von Kochendorff über (Schannat I, 269). 
Oberbeerbach. I. Daß zu der von Jutta von Falkenftein ihrem Gemahl zweiter Ehe 
Konrad von Bickenbach zugebrachten Herrfchaft Tannenberg!) auch Oberbeerbach gehörte, 
darf man daraus fchließen, daß 1484 Schöffen aus diefem Ort mit anderen aus der Herr- 
fehaft Tannenberg und Bickenbach, nämlich aus Jugenheim, Seeheim, Bickenbach, Alsbach 
und Balkhaufen, unter der Zentlinde auf dem Berge zu Jugenheim zufammentreten, um 
über Streitigkeiten zwifchen dem Pfalzgrafen Philipp und den Ganerben zu Tannen- 
berg einerfeits und dem Landgrafen Wilhelm von Heffen andererfeits zu entfcheiden 
(Schneider, Urk. S. 591 Nr.51; Scriba, Reg. 1957). Die Herrfchaft Tannenberg war durch 
Erbgang und Verkauf [chon im Anfang des 14. Jahrhunderts fehr zerfplittert worden, nament- 
lich der Befig an dem Schloß Tannenberg. In dem 1382 errichteten Burgfrieden treten unter 
etwa zwanzig Ganerben auch Wilhelm Graf zuKagßgenelnbogen und Johann von 
Frankenftein auf (Schneider, Urk. S. 590; Simon, S. 158). Wenn dann im 15. Jahr- 
hundert die Herren von Frankenftein im Befig der Hälfte von Oberbeerbach erfcheinen, fo 
ift es fehr wahrfcheinlich, daß fie diefe als Ganerben an Herrfchaft und Burg Tannenberg 
befaßen. Die Grafen von Kagenelnbogen dagegen fcheinen fchon vor der völligen Auflöfung 
der Herrfchaft Tannenberg in den Befig eines Teiles von Oberbeerbach gekommen zu fein, 
denn in der Mutf[charung vom Jahre 1318 (Wenck I, Urk. S. 94 Nr. 144; Scriba, Reg. 833) 
wird dem Grafen. Bertolf von Kagenelnbogen Urberg mit feinem Zubehör zugewiefen, 
darunter vier Malter Korn zu Berbach. — Die hohe Zentgerichtsbarkeit auf dem Berg zu 
Jugenheim hatten die Kagenelnbogener [chon feit alter Zeit vom Klofter Lorfch; um fo näher 
lag ihnen das Beftreben, in den zugehörigen Orten auch die Territorialherrfchaft zu gewinnen, 
was ihren Nachfolgern, den Landgrafen von Heffen, ja auch gelang. Unter dem in der Ur- 
kunde von 1318 erwähnten Berbach ift Oberbeerbach zu verftehen, denn Niederbeerbach 
hatten die Herren von Frankenftein als unmittelbares Reichslehen (Scriba, Gefch. d. ehem. 
Herrfchaft Frankenftein, Archiv a. F. VI,464). Während nun die Grafen von Kagenelnbogen 
und nach ihnen die Landgrafen von Heffen die hohe Zentgerichtsbarkeit über Oberbeer- 
bach befaßen, ftand die niedere Gerichtsbarkeit und Dorfherrlichkeit zur einen Hälfte ihnen, 
zur anderen den Herren von Frankenftein zu. Die Frankenfteiner Hälfte ging in verfchie- 
dene Teile. Das eine Viertel befaß 1489 Konrad von Frankenftein (vgl. deffen Weistum, 
Archiv a. F. VI, 493 Anm.), das andere fein Vetter Philipp, deffen Anteil an feinen Sohn 
Philipp Henrich von Frankenftein und an feinen Schwiegerfohn Philipp Forftmeifter von 
Gelnhaufen vererbt wurde. Daher heißt es im Weistum von Oberbeerbach (Darm. Staats- 
arch. XII, Conv. 84): „Das Gericht zu oberberbach ift halp vnfers hern des Lantgraffen, 
das ander halbe theyli der zu Frankenftein. Ift Juncker Conratts das Virtheyli vnd Juncker 
Philipps Forftmeifter vnd des jungen Junckern zu Frankenftein das ander firtheill in gemein.“ 
Das Achtel Philipps von Frankenftein fiel nach dem Tode Philipp Ludwigs von Franken- 
ftein 1602 an den älteren Stamm zurück. Landgraf Wilhelm von Heffen belehnte „nach dem 
bayrifchen Krieg“ (Staatsarch. Darmft. XII, Conv. 84, Weistum von Oberbeerbach S. 16) mit 
der heffifchen Hälfte Philipp Forftmeifter von Gelnhaufen, der auch, wie oben erwähnt, 
Anteil an dem Frankenfteinfchen Befit hatte. Seine Lehen erhielten nach feinem Tode 
die Herren von Schrautenbach. In einer fpäteren Anmerkung des Oberbeerbacher Weistums 
heißt es: Weitolshaufen genannt Schrautenbach hat das halbe Dorf Oberbeerbach über See- 
heim gelegen, Item !/, Viertel desfelbigen Dorfes, fo Furftmeifter gehabt cum pertinentiis.?) 
Das Schrautenbachfche Lehen fiel in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wieder zurück, 
nachdem fchon vorher, 1662, der Frankenfteinfche Anteil des Dorfes durch Kauf an den 
Landgrafen Ludwig VI. von Heffen übergegangen war. 
Reichenbach. 1. Doch gehörte es wie die ganze Umgebung und das [pätere Amt 
Schönberg mit der hohen Gerichtsbarkeit immer zur Zent Heppenheim, bis es 1806 an 
2) V:81..9..3 und: 157: 
°) Vgl. Darmft. Staatsarch. XIV, G. Conv. 49 in den Akten über den beabfichtigten Taufch 
zwifchen Mainz und den Herren von Frankenftein vom Jahre 1661: Oberbeerbach, Schmal- 
beerbach, Stettbach. Diefe drey Dörffergen feint Ein gericht vnd gemeindt, daran der von 
Schrautenbach mit gerichtsherr ift, hat aber mit der Jagensgerechtigkeit nichts zu tun. 
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