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Anhang 307
Schwanheim. 1. Nach einer Urkunde vom Jahre 1275 (Baur |, 1297) hatten die Herren
von Hagen und Münzenberg dort Befigungen. Nach einer anderen aus demfelben Jahre
(Dahl, Urk. S. 118) auch die Herren von Schauenburg und Ruckelin von Starkenburg. Im
Jahre 1294 verkauft Johannes von Meti dem Bifchof von Worms u. a. den vierten Teil des
Sweinheimer Waldes, der zu Hufen gehörte, durch Vermittelung feines Bevollmächtigten
Wernher von Crigesheim (Baur, Urk. I, 207), und 1323 verkaufen Johann und Syfrid Ritter
von Mete ihren Teil des Sweinheimer Waldes, den fie mit dem Bifchof von Worms gemeinfam
hatten und von dem Stifte von Köln zu Lehen trugen, dem Bifchof Kuno von Worms
(Baur 1, 393). Diefe beiden Urkunden beziehen fich allerdings nicht auf Schwanheim felbft,
fondern auf Hufen (Groß-Haufen) und den dazugehörigen Wald, der der Schwanheimer
Wald hieß. Dagegen belehnen im Jahre 1335 Simon und Eberhard, Grafen von Sweynbrucken
(Zweibrücken) und Herren zu Bytfch die Gebrüder Winant und Dieter mit dem Hofe zu
Sweinheim „mit allem rechte und gewunheit, alfo ez der edel Mann Gotfrid von Steinach
von uns und unfern altfordern zu lehen hatte“ (Baur I, 546).
2. Eine wertvolle Nachricht über die ältefte Kirche enthält eine Urkunde des Großh. Staats-
archivs (Abt. V, Abfchn. 6, Conv. 223). Sie lautet: „Zu wiffen im Jahr als man zelt 1448
uff Montag nach unnfer frawen Kergweihung ift die Kirch zu Schwannheim angehaben zu
bawenn Mit wißen des würdigen Her Abts Probft zu Lorfch unnd Juncker Kafper Kämmerer,
desfelben Dorfs Her, Inn Beywefen Her Johann Eckell von Gernnsheim, Pharher dafelbft,
Lorent unnd Hermann vonSchwanheim unnd Heing von Rodau, alle drey Kirchengefchworene,
unnd hat die Kirch koft mit allen fachen 147 Pfund 2 alb. 33 unnd 71 gulden.“ Aus diefer
Urkunde geht außer der Zeit der Erbauung der Kirche, der Perfon des Patronatsherren und
des Landesherren hervor, daß Schwanheim damals fchon Rodau als Filial hatte. Nach einer
anderen Urkunde des Großh. Staatsarchivs war um 1516 Pfarrherr in Schwanheim Herr
Antiss (Antonius), und Filialorte waren damals bereits Haußen (Groß-Haufen) und Lang-
waden. Der erfte Pfarrer nach der Einführung der Reformation hieß nach dem Schwan-
heimer Kirchenbuch vom Jahre 1685 Utlo. Die Kirche vom Jahre 1448 war es wohl, die im
Jahre 1618 abgebrochen und durch einen Neubau erfegt wurde, der in den Jahren 1618— 1620
fertiggeftellt wurde.
Winterkaften. 1. In der Befchreibung der von Karl dem Großen dem Klofter Lorfch 773
gefchenkten Mark Heppenheim wird als einer der nordöftlichen Grenzpunkte Wintercaften
oder Winterchafto erwähnt, ebenfo in der Befchreibung des dem Kloftervon Kaifer Heinrich II.
gefchenkten Wildbannes im Odenwald als Wintercafte. Wenn auch die erftere als eine
Fälfchung aus fpäterer Zeit anzufehen ift, fo war doch der Ort jedenfalls einer der her-
vorragendften Orientierungs- und Grenzpunkte im Odenwald, denn dort ftießen nicht nur
der Oberrheingau und der Maingau, fondern auch, wenn, wie nach dem Synodalverzeichnis
der Wormfer Diözefe vom Jahre 1496 anzuriehmen, Fürth mit Lindenfels und Umgebung
zum Landkapitel Weinheim der Diözefe Worms und fomit zum Lobdengau gehörten, auch
diefer zufammen. Und auch der Gau Wingarteiba zog fich in feinen nordweftlichen Teilen
bis in die Nähe von Winterkaften. Daher dürfte auch Wagner (Befchreibung des Großh.
Heffen S. 247) zuzuftiimmen fein, daß dort in der Nähe der Wefchnitquellen die Schnee-
[ehmelze die vier alten Gaue Wingarteiba, Main-, Rhein- und Lobdengau trennte. Ferner
ftießen bei Winterkaften die drei alten Zenten Heppenheim, Oberramftadt und Reichelsheim
zufammen. Den Namen Winterkaften erklärt [chon Weigand (Archiv a. F. VIII, 509) als
ahd. Wintarchaftin — zu dem Gebäude, welches zur Aufbewahrung des Getreides für
den Winter dient. „Das Wort ift unfer Kaften. Die Form Wintercafto ift nom. sing., in
der Urkunde accufativifch verwandt.“ Diefe Erklärung nimmt auch Boßler (Germania 1884
S. 334) an. Nach Grimm, Wörterb. V, 266 wurde das Wort „Kaften“ fpeziell für ein Ge-
bäude zur Aufbewahrung des Gült- undZehntgetreides gebraucht und „wintarchafto“
für einen Fruchtbehälter unter der Erde (vgl. auch Schmeller, Bayr. Wörterbuch
und Heyne, Deutfches Wörterb.). Der Ort Winterkaften hat daher feinen Namen von
einer Zehntfcheuer.!) Als Zentherren der Zent Reichelsheim ftand den Herren von Erbach
die hohe Gerichtsbarkeit von Winterkaften zu; die niedere Gerichtsbarkeit oder das Dorf-
gericht nebft den zugehörigen Gefällen hatten fie nur zur Hälfte. Die andere Hälfte be-
faßen die Herren von Rodenftein. Die Erbacher trugen ihren Anteil daran von der Pfalz
zu Lehen. Pfalzgraf Ruprecht der Ältere genehmigt 1357 als Lehnsherr, daß Schenk Heinrich
von Erbach feine Gemahlin Anna mit der Hälfte des Gerichts und Dorfes Winterkaften
bewittumt (Simon, Urk. Nr. 63; Wörner, Reg. 443). Derfelbe Schenk Heinrich ftiftete
zu feinem Jahrgedächtnis 1387 Gefälle von Gütern und Zehnten auch zu Winterkaften
!) Die Anficht Meigens (Siedelungen und Agrarwefen II, 338), daß Winterkaften ur-
fprünglich der Namen eines Berges gewefen fei, ift unhaltbar. In der ganzen Gegend hat
es nie einen Berg folchen oder ähnlichen Namens gegeben, auch nicht im Volksmund.
Außerdem findet fich Kaften = Berg nur ganz vereinzelt im Alpengebiet (vgl. Grimm und
Schmeller f.v. Kaften und Henkelmann, Das Odenwälder Bauernhaus S. 13).
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