Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

   
  
  
Bachgaffe 29 
  
h. Ofenplatte 
Auerbach 35 
Hier liegt das eiförmige Brunnenfeld mitten auf dem Auerbach-Schönberger Wege, 
und zwar für den von Auerbach Kommenden mit feiner größeren Hälfte rechts, alfo 
weiter füdlich als heute. Der eigentliche, fchon exzentrifch angeordnete Brunnen- 
trog wird von mehreren Ringen (Terraffen?) umzogen; von zwei Seiten führen 
fehmale Treppen hinunter. Der innerfte Ring ift quergeteilt, die nördliche Hälfte ent- 
hält den eigentlichen Brunnen. 
Aus dem Jahre 1768 bewahrt das Haus- und Staatsarchiv (gleiche Nummer) in 
zwei ähnlichen Blättern einen Lageplan, der bereits 
den heutigen Standpunkt des Brunnens nebft den 
erften Kurgebäuden angibt: „Accurater Grund-Riß 
derer zweyen Gefundheits Brunnen, der eine in 
dem Hochftaedter Thal, der andere aber in der 
Roßbach, beyde in Auerbacher Gemarkung, Hoch- 
fürftl. Heffen-Darmftädt. Hoheit liegende, famt ihren 
Gegenden. In Riß gebracht durch V. P. Lenz, 
Geom. ao. 1768.“ 
Daß die Einrichtung des Brunnens jedoch noch 
mehrfach geändert wurde, beweift die Auffchrift eines 
anderen Blattes (ebenda): Plan des Gefundbrunnenszu 
Auerbach in dem Thal genannt die Roßbach, famt allen 
angelegten unterirrdifchen Canaelen, Röhren, Can- 
deln und Gängen des Zu- und Ablaufs, derer fowohl Abb. 20. Auerbach. Fürftenlager. 
ächter als unächter Waffer, wie er in den Jahren 1767, Brunnentür 
1768 und 1770 ift eingerichtet worden und fich dermalen befindet; angelegt, bisher 
beforgt und neu gezeichnet durch Philipp Jacob Mann, Darmftadt, d. 7!" Octob. 1775. 
Mit diefen Angaben ift der fummarifche Bericht in A.L. Grimm ‚ Die malerifchen 
und romantifchen Stellen der Bergftraße, des Odenwaldes und der Neckar-Gegenden etc. 
Darmftadt o. J. S. 65, zu vervollftändigen. 
Der landgräfliche Baudirektor Ph. J. Mann lieferte 1768 auch die Entwürfe für zwei 
beftheidene Kurgebäude, die zu beiden Seiten des Brunnens zwifchen Straße und Berg- 
wand, alfo ziemlich genau an der Stelle des heutigen Herrenbaues und des Damenbaues, 
errichtet wurden. Über diefe beiden „Pavillons“ ift weiter unten noch zu [prechen. 
In der Großh. Kabinettsbibliothek befindet fich eine angelegte Zeichnung mit der 
Beifthrift: Grundris und Profil über den Auerbacher Mineralien Brun, wie er vom ge- 
weßenen Baudirector Man entworfen, aber nicht von ihme konte aufgeführet werden, 
indeme es das Terrain nicht geftattet - abgezeichnet durch J-. Hill F. Ing. Lieut. 
Hier wird man gelegentlich des beabfichtigten Neubaues auf eine ältere, nicht aus- 
geführte Entwurfzeichnung Manns, die von feiner wirklichen Anlage in Einzelheiten 
abwich, zurückgegriffen haben. Daß Mann eine ähnliche Anlage tatfächlich gebaut 
hat, erweift das erwähnte Blatt von 1775. Auf diefer Zeichnung hat der Brunnen 
bereits feine heutige Lage. In eine kreisrunde Vertiefung mit vertikalen Wänden 
führen drei Treppen hinunter; rückwärts in der Bergwand findet fich bereits ein 
terraffenförmiger Umgang im Viertelkreis mit Stufen. Die beiderfeitigen Pavillons 
wurden oben erwähnt. Jenfeits eines offenen Waffergrabens, den ein Brückchen 
überführitt, erhob fich „ein Bäugen, welches der erfte Aufenthalt des Brunnenwärters 
war“, ein zweifellos ganz primitives Gebäude, das bald darauf verfchwand. Die doppelte 
Röhrenleitung für „Gefundwaffer“ und „Reegenwaffer“ wird genau angegeben. Sie 
führte zu dem in der Richtung nach Auerbach zu entfernt gelegenen „Baad Biet.“ 
  
  
   
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
  
  
	        
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