Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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Bensheim 
als Lehnsträger des Klofters Lorfch. 1313 ftirbt Rabanus Echter und wird in der 
Pfarrkirche begraben. Die Familie ftarb im 17. Jahrhundert aus, und ihre Güter 
in Bensheim gingen auf die Grafen von Schönborn über. Der Hof der Echter (19) 
erftreckte fich der Schlinkengaffe entlang von der Hauptftraße bis zur Hintergaffe. 
Der alte Hof ift — unbekannt, wann — abgebrannt. Das Wappen fand man (nach 
Heckler S. 95) unbefchädigt in den Trümmern. Es wurde in die Front des [päteren 
Haufes eingemauert. 
Die Schenken von Erbach befaßen als Lorfcher Lehen einen Hof, den fie 
bereits 1255 als Afterlehen weitergegeben hatten (Schneider, Urk. S. 17 Nr. 3). 
Es ift dies offenbar derfelbe Hof, den 1398 Konrad Kriegvon Altheim von 
Schenk Eberhard von Erbach als Lehen erhält (Simon, Urk. 145) und der 1406 an 
Dietrich von Hardenau weiter verliehen wird (Simon, Urk. 155). In beiden 
Urkunden wird der Hof als „der Herborten hoff zu Benfheim, gelegen by der 
pforte von eyner gaßen bis uff die andern“ bezeichnet. Dadurch ift feine Lage be- 
ftimmt. Er befand fich an der Oberpforte (Auerbacher Tor) auf der linken Seite des 
Gäfscchens, das zum Dalberger Hof führt, von dem jegigen Gafthaus „zu den 3 Königen“ 
bis an die Hintergaffe (Nr. 19 des Plans). Der Hof blieb als Erbacher Lehen in den 
Händen der Herren von Hardenau, bis diefe 1543 mit Hans von Hardenau ausftarben 
(Erneuerungen der Lehnsbriefe, Archiv, a.F.V, XVS.36 ff., und Simon, Urk. S.156 
Anm.). Dann ift er heimgefallen und ging 1556 an die Herren von Rodenftein 
über. Hans VI. von Rodenftein erwarb in diefem Jahre von dem Grafen Valentin 
die Erbachifchen Güter in Bensheim. Er vermachte 1572 an Hans VII. von Roden- 
ftein und Philipp von Rodenftein „den Oberhof und den halben Unterhof“. Unter 
erfterem ift der oben erwähnte Hof an der Oberpforte zu verftehen, unter legterem 
der innerhalb der Stadt an der Stelle des [päteren Kapuzinerklofters gelegene, der 
ebenfalls den Erbachern gehört hatte, und den Philipp Schenk zu Erbach 1432 als 
Burglehen zu Starkenburg erhielt (Dahl, Urk. S. 148). Diefer Rodenfteiner 
Hof (34) brannte 1644 ab, und der Pla wurde 1651 an die Kapuziner gegen das 
ehemalige von Hammerfteinfche Gut des Joachim Gambs von Rodau vor dem Auer- 
bacher Tor vertaufcht. Nach dem Ausfterben des Mannesftammes der Rodenfteiner 
mit Georg Friedrich von Rodenftein 1671 gingen ihre Befigungen zunächft an eine 
Frau von Haxthaufen, geb. von Rodenftein, und an den General Rudolf von Pretlack 
über, der fie 1732 an die Familie von Überbruck verkaufte (Archiv, a. F. XI, 610 
und 629f.). Diefe nannte fich nun vonRodenftein-Überbruck und erbaute 1736 
den jegigen Rodenfteiner Hof(27). Nach dem Tode des Letten von Rodenftein- 
Überbruck im Jahre 1904 wurde der Hof von der Stadt erworben. 
Die Herren von Frankenftein hatten als uraltes Lehen einen Hof in der 
Obergaffe (32), im oberen Teil rechts (von der Hauptftraße aus) neben dem Dom- 
herrnhof (31). Er wurde 1573 gegen einen Hof der Stadt in der Hintergaffe ver- 
taufcht, welcher fpäter an die Herren von Hohenec«k überging. Diefe befaßen 
zwei Höfe, den eben erwähnten in der Hintergaffe (21) und einen in der Vorftadt (38), 
der früher den Herren von Bernftorff gehörte. 
Die Freiherrn von Gemmingen, fchon im 13. Jahrhundert in Bensheim 
begütert, befaßen ebenfalls einen Lehnshof in der Obergaffe, links an der Stadt- 
mauer (30). Sie erwarben 1664 dazu den danebenliegenden Hof der Herren von 
Walderdorf (29). Beide Befizungen wurden 1777 vondenHerren vonRoden- 
ftein-Überbruck angekauft, gingen [päter in den Befit, des Ratsherrn Meifel über 
und wurden abgebrochen. 
   
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