Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
    
  
   
  
    
84 Bensheim 
  
  
eine zweiftöckige, gefchloffene Anlage um einen rechteckigen’Hof. Diefer war früher dı 
auf drei Seiten von offenen Holzarkaden umzogen, die jegt größtenteils gefChloffen ge 
find; ftatt der Holzftügen find außerordentlich häßliche eiferne Träger eingeftellt. if 
Die Wohnräume — und damit die Hauptfaffade — liegen längs der Darmftädterftraße. ei 
Die drei anderen Flügel enthalten Stallungen und Wirtfchaftsräume. Ein zweiter 
großer Hof mit Neben- 3 
| gebäuden fchließt fich | 
| nördlich an. Der Süd- | 
so feite des ganzen Ge- | 
bietes ift der Garten 
vorgelegt. 
Den nördlichen Teil 
des Weftflügels von der 
Hauskante bis zur gro- 
ßen Durchfahrt bildet 
ein einheitliches, [ym- 
metrifch  aufgeteiltes 
und dekoriertesBarock- 
haus, deffen recht- 
eckiger Grundriß durch 
einen Mittelquergang 
mit rückwärtiger Haus- 
rn treppe und durch eine | 
Abb. 69. Bensheim. Rodenfteiner Hof. Gartenpavillon durchlaufende Firft- 
wand geteilt wird. Dem- 
entfprechend wird die ganze Weftfaffade durch dies große Fahrtor in zwei ungleiche Teile 
zerlegt: in das fiebenachfige Haupthaus und den vierachfigen Anbau. Beide werden 
gemeinfam von einem mächtigen Satteldach (Auffchieblinge, Ziegeldeckung) überdeckt. 
Das Mauermaterial ift Bruchftein, verpugt; die Wände find ganz glatt ohne Gurte oder 
Gefimfe; nur die beiden Faffadenkanten find durch Quaderlifenen betont. Die Gewände 
find von Sandftein; die Fenfter haben an den Oberecken kleine rechteckige Aus- 
weichungen (Ohren), im Unterftock barocke Vergitterung. Das große Tor hat ein ein- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
heim); Decke grün-filber; 2) zwifchen zwei Hörnern, deren rechtes Silber, linkes 
| rot, figend ein rotes Eichhorn; Decke rot-filber. Die [1904 ausgeftorbenen] Frei- 
| herren Überbruck von Rodenftein erhielten, da fie einen großen Teil der Güter 
faches Kehlleiftengewände. Der Hauseingang fitt in der Mitte des Siebenachfenhaufes. s 
Das zweiflügelige Portal hat Oberlicht und ift durch verdrehte Voluten und eine Wappen- es 
dekoration mit dem darüberliegenden Fenfter des Oberftockes verbunden. Die Tür- (S 
umrahmung felbft wird durch Pilafter gebildet, die nach unten ihren Charakter ver- P: 
lieren und als bizarr gezeichnete Volute herunterfallen. Durch die erft kürzlich er- S 
folgte Befeitigung der kleinen Freitreppe vor dem Portal hat diefes und die ganze B. 
| Faffade in äfthetifcher Beziehung ftark gelitten (f. Abbildungen Jahresbericht der K 
| Denkmalpflege, II, 1912. Tafel V). | G 
| Das erwähnte Vollwappen ift das der Freiherren Überbruck von Rodenftein: Schild | pr 
geviert: !/,: in Grün ein gold-gewaffneter filberner Ochfenkopf; ?/,: in Silber ein | 
rotes Mühleifen; in 2 darüber, in 3 darunter ein roter Ziegelftein, quergeftellt. | ih 
| Helme: 1) filberner Stern, an den fechs Spigen mit filbernen Ballen, diefe mit | fr 
| Hahnenfedern befteckt: das Helmkleinod der alten -+ Rodenfteiner (bei Reichels- | bi 
| | 
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