108 Drittes Capitel.
Parallelschaltungen und zahlreiche gemischte Schal-
tungen — die sich übrigens sehr verschieden gestalten,
je nachdem es sich um zwei- oder vielpolige Maschinen
handelt — theils in Vorschlag gebracht, theils bei be-
stimmten Maschinen wirklich ausgeführt worden, sie
haben zu besonderen Zwecken manches für sich, es
muss aber hier an diesem Hinweise genügen.
Zu den schädlichen Erscheinungen, die der Anker
darbietet, gehört insbesondere seine Erwärmung.
Sie schreibt sich aus mehreren verschiedenen Ursachen
her, nämlich 1. der Joule’schen Wärme in den Win-
dungen selbst, die man durch Wahl eines genügenden
Drahtquerschnittes herabmindern muss, 2. der Wärme
durch die secundären Inductionsströme, die mit der
Ursache selbst schwächer wird, 3. der Erwärmung des
Ankerkerns infolge der Wirbelströme, welch letztere
man dadurch fast ganz beseitigen kann, dass man den
Kern zertheilt, d. h. aus einzelnen Drähten oder
Scheiben zusammensetzt, endlich 4. der Wärme infolge
der fortwährenden magnetischen Kreisprocesse (vgl.
S. 62), die jedes Eisentheilchen des Ankerkerns bei
den Umdrehungen ausführt (Hysteresis, Warburg’sche
Wärme). In dieser Hinsicht würde es natürlich am
besten sein, den Ankerkern an der Rotation gar nicht
theilnehmen zu lassen, was auf die Hauptwirkung ganz
ohne Einfluss sein würde; man hat sich jedoch bis-
her vergebens bemüht, die technischen Schwierigkeiten,
die dem entgegenstehen, in befriedigender Weise zu
überwinden. Die vier genannten Ursachen lassen sich,
wie gesagt, mehr oder weniger abschwächen, aber
nicht beseitigen, und es wird daher immerhin noch
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