Erstes Capitel.
Neun Jahre später, als Barlow seinen Motor, nämlich
1832, construirte Pixii seine Maschine (Fig. 2). Diese
Maschine besteht aus einem um eine Axe drehbaren, aus
mehreren starken Eisenlamellen zusammengesetzten
Hufeisenmagneten und einem, damals Inductor, jetzt
Anker oder Armatur genannten Körper, welcher fest
angebracht ist und über zwei weichen Eisenkernen (in
der Figur nicht sichtbar) Drahtspulen trägt, die einen
einzigen passend gewundenen Schliessungskreis bilden.
Wird nun der Magnet durch die Kurbel in Drehung
versetzt, so übt er auf die Ankerwindungen eine doppelte
Wirkung aus, eine directe und eine indirecte, durch
die Eisenkerne entwickelte. In den Windungen wird
nämlich bei jeder Annäherung der Pole des Stahl-
magneten ein Strom inducirt, und die Eisenkerne werden
dabei vorübergehend zu Magneten, wodurch ebenfalls
in den sie bedeckenden Windungen ein Strom inducirt
wird; man sieht leicht ein, und es wird später noch
darauf zurückgekommen werden, dass beide Ströme in
demselben Sinne verlaufen und sich folglich addiren.
Ganz dasselbe tritt auch in den Momenten ein, in denen
sich die Pole des Stahlmagneten von den Ankerenden
entfernen, nur wird jetzt der Inductionsstrom die ent-
gegengesetzte Richtung haben. Der durch die Maschine
erzeugte Strom ist also ein sogenannter Wechselstrom.
Solche Wechselströme wurden gerade in der ersten
Zeit der Entwickelung der Elektrotechnik sehr viel
benützt, sie traten dann später mehr in den Hinter-
grund und haben erst neuerdings wieder aus bestimmten
Gründen (s. w. u.) die besondere Aufmerksamkeit fach-
licher und weiterer Kreise auf sich gelenkt.
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