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280 Siebentes Capitel.
Wirkungsgrad die Anlage darbiete. Wenn man die
oben skizzirte Complication derselben ins Auge fasst,
und bedenkt, dass in jedem der aufgeführten Theile
Verluste auftreten, so wird man nicht zu grosse Er-
wartungen hegen dürfen. Eine noch grössere Besorgniss
liegt aber darin, dass so hoch gespannte Elektricität
durch Ausströmungs- und Ladungserscheinungen
grösstentheils verloren gehen möchte, wie es denn
in der That bei Bekanntwerden des Lauffen—Frank-
furter Unternehmens Stimmen gab, welche einen
Wirkungsgrad von höchstens 12°/,, bei schlechtem
Wetter (Feuchtigkeit der Luft) aber noch weniger
prophezeiten. Dem gegenüber muss man nun sagen,
dass der Erfolg der Anlage ein grossartiger gewesen
ist; denn der Wirkungsgrad berechnet von der Turbine
in Lauffen bis zu den Maschinen in Frankfurt hat
sich zu durchschnittlich 75°/, ergeben. Von den 2505
Verlusten entfallen dabei 11%, auf die Fernleitung,
8°/, auf die Dynamomaschinen und je 3%/, auf die
beiden Transformatoren.
Kraftvertheilung. Das Problem der Kraftüber-
tragung erhält eine erhebliche Wichtigkeit dadurch,
dass es ein anderes Problem gleichzeitig in sich ent-
hält, nämlich das Problem der Kraftvertheilung, d. h.
des Betriebes zahlreicher Apparate von einer einzigen
Kraftstelle aus. Dass hierfür in vielen Fällen die elek-
trische Vertheilung der Vertheilung mittelst Welle und
Riemen vorzuziehen ist, leuchtet von Vorneherein ein,
und in der That fängt man bereits vielfach an,
Fabriken u. s. w. mit elektrischer Kraftvertheilung zu
versehen.