Full text: Kreis Worms ([B, 1])

   
  
       
     
   
    
   
     
   
   
    
     
  
  
   
   
  
   
   
    
    
    
     
    
  
Eee 
Statuen 
Ölgemäl de 
Glocke 
Vortragskreuz 
Messgewänder 
Kruzifixe 
Grabplatten 
88 KREIS WORMS 
Jahrhunderts. Sie stellt sich als ein rechteckiger, mit je fünf Fenstern im Norden und 
Süden versehener Bau dar, an den sich im Östen ein schmälerer, dreiseitig 
geschlossener Chor anreiht; Chor und Schiff haben eine flache Decke. In dem 
südlichen Winkel zwischen Ostwand des Schiffs und dem Chor ist die über die 
Langwand des Schiffs vorspringende Sakristei eingeschoben; im Norden steht der 
schlanke Turm zwischen Chor und Schiff. Seine Grundfläche ist so klein, dass er 
einen Teil der Ostwand des Schiffs und der Nordwand des Chors freilässt. Die 
nord- und südöstlichen Seiten des Abschlusses haben Fenster. 
Auf dem nördlichen Nebenaltar steht die Holzskulptur der Maria mit dem 
Kinde aus dem späteren Mittelalter (15. Jahrh.). Die Jungfrau, in einen weiten 
Mantel gehüllt, hält auf dem linken Arm den Jesusknaben, der mit der Rechten 
nach dem Apfel in der rechten Hand der Mutter reicht. Beide Figuren sind sehr 
ungünstig bemalt, so dass sie wie Steinfiguren aussehen, und tragen auf dem Kopf 
unförmliche,, offenbar später aufgesetzte vergoldete Kronen. Auf dem südlichen 
Altar steht die ebenso ungünstig angestrichene Holzfigur des h. Sebastian, ein Werk 
des 17. oder beginnenden vorigen Jahrhunderts. Der Heilige ist nur mit einem 
Lendentuch bekleidet und zeigt auffallend gedrungene Körperformen. Lange Locken 
fallen ihm auf die Schultern. Mehrere Pfeile stecken in seinem Körper. Kleinere 
Holzfiguren stehen zu den Seiten der Statuen der Muttergottes und des h. Sebastian. 
An der südlichen Wand ein in der Farbe schlecht erhaltenes Ölgemälde auf Lein- 
wand, angeblich von Seekatz (welchem ?), der Leichnam Christi im Schoose Mariä; 
Magdalene kniet daneben und küsst die linke Hand des Heilands. Engel schweben 
in den Wolken. 
Auf dem Turm hängt eine ältere Glocke, laut der Inschrift im Jahr 13500 
von Peter zur Glocken zu Spier gegossen. 
Die Kirche bewahrt ein Vortragskreuz mit dem Gekreuzigten. Der Körper 
des Heilands ist gut behandelt; auch der Ausdruck des Kopfes entsprechend. Das 
Kreuz mag dem vorigen Jahrhundert angehören und wird noch bei besonderer 
Gelegenheit, z. B. beim Begehen der Feldflur, benutzt. 
In der Sakristei werden eine Reihe von älteren Messgewändern aufbewahrt. 
Von zwei seidenen Pluvialen gehört das eine noch der mittelaltrigen Kunst, das 
andere mit farbigen Blumenmustern der späteren Entwicklung der Renaissance an. 
Mehrere Kaseln sind Werke des Rokoko; eine Kasel von roter, goldgewirkter Seide 
dürfte noch der mittelaltrigen Kunst zuzuschreiben sein. 
Ein Siernkruzifix am Aufgang zur Kirche, hat am Postament folgende in 
Kapitälbuchstaben eingehauene Inschrift: Kein - Stein - noch - Holtz - betten - wir - an 
sondern - den : der - gehanen - (sic) dran 1760. Ein Ärusifix von Stein auf dem 
Friedhof hat die gleiche Inschrift. 
Drei alte Grabplatten mit Inschrift liegen vor dem Wehr im Eisbach an. der 
Südseite des Dorfs. 
    
  
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