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92 KREIS WORMS
Erdgeschoss, welche die Jahrzahl 1619 trägt und deren ziemlich reiche Ornamen-
tierung (mit gekreuztem Stabwerk an den Ecken und mit Rosetten abwechselnden
Rauten) auf diese Zeit hinweist. An der Seitenwand nach der Strasse zu ein in
Stein gehauenes Horn.
Am Haus Nr. 25 ist ein Fenster des oberen Stocks mit alten Holzschnitzereien
umrahmt. An dem Balken unter der Fensterbank ist eine Inschrift in Kapitäl-
buchstaben eingeritzt, von welcher nur die ersten Worte: MATHIAS RIGEL
lesbar sind.
Am Thorbogen der grossen Hofraithe Nr. 77 steht die Jahrzahl 1600. An
einer Stallthüre finden wir um ein Ornament im Rokokostil die Jahrzahl 1727 in
breiter Ausführung. In der Hauswand ist ein Steinrelief (Stück eines Pilasters ?)
eingemauert, einen Kinderkopf mit einer Zusammenstellung von Musikinstrumenten
darunter darstellend. Das Relief entstammt dem vorigen Jahrhundert. Am Thor-
bogen Nr. 207 ist ein Wappenschild mit der Jahrzahl 1602 und einer Verschlingung
von Buchstaben und Linien, die sich als Hausmarke darstellen dürften.
Prähistorische Wohnstätten sind schon konstatiert worden*). Funde befinden
sich im Paulusmuseum zu Worms. An der tiefsten Stelle des Thales in der Nähe
der Neumühle wurden römische Reihengräber gefunden, von denen verschiedene
Gefässe etc. in das Paulusmuseum in Worms kamen. Römische Münzen, Ziegel,
Gefässe fanden sich auch sonst im Ort **)
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METTENHEIM
yr FARRDORF nördlich von Worms, früher Mettenheim (765), Mettinheim
(1141), Medersheim (1239), Metemenheim (ca. 1280), Mettinheim
(1314), Meddersheim (1749). Mettenheim war bereits Stätte einer
römischen Niederlassung, wie die zahlreichen römischen Funde beweisen.
Dieselben wurden besonders an der Sandwoogbrücke, in einer Gegend östlich des
heutigen Dorfs gemacht. Der Namen des Orts erscheint zuerst im Lorscher Kodex
(i. J. 765).
daselbst eine Burg, mit welcher sie nach einer Urkunde von 1403 damals die
Mettenheim ist ein alter Besitz der Grafen von Leiningen. Sie hatten
Kämmerer von Worms, die auch das Dorf zu Lehen tıugen, belehnt hatten. Das
Dorf blieb beim Leiningen’schen Hause, bis es um die Wende des 17. und 18. Jahrh.
Graf Emich Christian an den Banquier Jakob .Compoing in Frankfurt verkaufte,
” Westd. Zeitschrift, Jahrg. IV (1885) Heft 2, S. 208.
**) Weckerling, die röm, Abt. des Paulusmuseums S$. 37.
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