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WORMS 159
einem Spruchband darstellt und der gegenüber wir eine Konsole mit dem Stein-
Y metzzeichen und dem Brustbild eines Steinmetzen darüber sehen, in dem
N wir wohl den Erbauer des gotischen Kreuzgangs werden zu suchen haben.
in den Kreuzgang geht. Uber der Konsole das vorst. Steinmetzzeichen.
Bischof Johann soll nach Schannat auch ein »oratorium sanctae Mariae in
peristylio« gebaut haben; es ist wie der Kreuzgang zerstört, und es lässt sich nicht
feststellen, inwieweit es mit der 1336 erwähnten Marienkapelle im Kreuzgang
zusammenhängt. Über die 1453 in einem Domstiftsprotokoll im Staatsarchiv vor-
kommende »Vicaria sante Katharine in ambitu« lässt sich ebensowenig etwas sagen.
In dem Zustande, in welchem sich der Dom zu Ausgang des Mittelalters befand,
verblieb er fast zwei Jahrhunderte lang. Die Herrlichkeit des Gotteshauses, an der
lange (senerationen von Menschen ihren Anteil hatten, nahm ein schreckliches
Ende mit der französischen Verwüstung in 1689. Der Dom wurde angezündet und,
soweit eben das Feuer Wirkung ausüben konnte, zerstört. Die Geschichtsschreiber
erzählen, das geschmolzene Blei von den Dächern sei stromweise hinab in die
Stadt geflossen. Es wird vielfach berichtet, der Dom habe den angelegten Minen
widerstanden. So von Lange und Fuchs. Die geschichtlichen Zeugnisse sprechen
dagegen. Minen wurden angelegt, aber nicht angezündet. Schannat, der noch
Zeitgenosse der Zerstörung war, weiss gar nichts von Minen. Das richtige trifft der
Zeitgenosse Seidenbender, welcher noch im Jahr 1689 schreibt*): »Das herrliche
Gebäude der hohen Domkirche, so fast ganz mit Blei bedecket gewesen, ist gänz-
lichen eingeäschert, wozu sie die darinnen befundene Gestühle und geflüchtete
Mobilien, so sie verhauen und angezündet, gebrauchet:; verschiedene Gewölber sind
von oben her mit Gewalt eingeworfen, sieben Minen (so swar zu keiner perfection
gekommen) auf der einen Seiten in die herrlichen pilaren hineingemacht, um solches
durch die Sprengung gänzlichen darnieder zu legen«. Damit stimmen Mekel und
Böhmer überein. Die Pfeiler, an denen die Minen angebracht waren, waren die
Nordpfeiler des Langhauses, worauf Propst Fehr in der Wormser Zeitung kürzlich
aufmerksam machte; die Sockel dieser Pfeiler sind alle repariert.
Als friedlichere Zeiten kamen, suchte man den Dom wiederherzustellen. Ein
eifriger Restaurator war der Bischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1694— 1732);
er hat den prachtvollen Hochaltar errichtet und seine Grabschrift im Dom rühmt
seine 'T'hätigkeit für den Dom. Schannat (I, S. 152) berichtet, dass er namentlich
auch den Westchor mit grossem Aufwand in Stand gesetzt habe. Unter ihm ward
*) Zeitschrift f. Gesch. des Oberrheins XXIII, S. 393-