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Beichtstühle
Kanzel
Orgel
Kirchenstühle
Sakraments-
häuschen
Skulpturen
220 KREIS WORMS
Detail geziert. Auf einem der Betpulte lesen wir die Jahrzahl: 1625 und die zwei
Buchstaben: C. F. In dasselbe Jahrhundert gehören zwei Beichtstühle von ähnlicher
Anordnung. Den Abschlusswänden und den die einzelnen Abteilungen trennenden
Wänden sind Pilaster vorgelegt mit ornamentierten Kapitellen; die mittleren sind
auch mit Engelsköpfchen geziert. In der mittleren Abteilung über dem Sitz des
Priesters ein Engelskopf; ein solcher, grösser, in guter Ausführung, reich gelockt,
mit stilisierten Flügeln auf dem Architrav, den oben ein Gesims abschliesst. Das
ganze ist einfach und wirkungsvoll. Zwei andere Beichtstühle gehören dem
Rokokostil an. Ein Teil des Chorstuhles aus dem 17. Jahrhundert befindet sich
im Paulusmuseum.
Die Kangel ist ein überladenes Werk des Barockstils; in den Nischen der
Brüstung sind Heiligenfiguren, auf dem Baldachin tummeln sich Schaaren tanzender
Putten. Auf der Spitze des Baldachins ein Pelikan. An der Kanzel das Mono-
gramm Mariä. Dasselbe Monogramm ist auch an der Orgeltribüne. Besseren Ein-
druck, als die Kanzel macht die Orgel, die der Rokokokunst angehört. Das Schnitz-
werk, welches die Pfeifen teilweise verkleidet oder umgiebt, ist nicht ohne Geschmack ;
die krönenden Figuren sind flott und frisch behandelt.
Eine Anzahl der Äärchenstühle gehören noch ausweislich des Ornaments dem
Barockstil an. Ausser einigen, die derartiges Ornament an den Seitenflächen haben,
gehört namentlich dahin der vordere nach Westen, der durch eine Brüstung geschlossen
wird. Die Brüstung wird durch Pfeiler mit Kompositkapitellen ceteilt; an den Pfeilern
hängen Fruchtschnüre und Quasten herab.
Ein Sakramentshäuschen von spätgotischer Form, wohlabgewogen in den
Verhältnissen, steht an einem Nordpfeiler des Chors innerhalb des inneren Chor-
raums. Der Fuss trägt über einem mit Engelsfiguren in Relief gezierten Untersatz
einen Baldachin, dessen fünf Öffnungen (an der Stelle der sechsten lehnt das Werk
an den Pfeiler an) mit Spitzbögen geschlossen sind. Fin über diesem Baldachin
aufstrebender schmaler Aufsatz mit spitzbogigen Öffnunseen trägt einen kleinen Bal-
dachin, den eine Kuppel mit einem Sterngewölbchen deckt; die Bögen über den
Öffnungen schieben sich dachartig und zweiseitig vor dieselben. Der Aufsatz übeı
dem zweiten Baldachin ist neueren Ursprungs. Die alten Teile sind sehr reich mit
Pyramiden, Fialen. Krabben und Kreuzblumen besetzt. Die Engel am Untersatz
halten Spruchbänder, auf denen wir lesen: Ego sum panis vitae — caro enim meus
vere est cibus — et sanguis meus vere est potus ego sum panis qui de coelo
descendit.
Von plastischen Arbeiten besitzt die Liebfrauenkirche folgende: Das Gnaden-
bild über dem Hochaltar. Es ist eine neuerdings farbig bemalte Holzschnitzerei,
leider etwas modernisiert. Maria mit der Krone auf dem Haupt trägt auf dem linken
Arme das Kind. Ein Schleier umwallt die sehr schlanke Gestalt. Das Bild entstammt
wohl der Mitte des 14. Jahrhunderts. Wallfahrten nach der Liebfrauenkirche lassen
sich schon im 15. Jahrhundert nachweisen*). Das Bild wird in den Akten genannt
im Jahr 1507. Damals stand vor ihm der Stock, der die Gaben für die Kirche
*) S. Falk, Heil. Mainz S. 75 f.