Full text: Kreis Worms ([B, 1])

Gotische Teile 
Aeusseres 
der Schiffe 
Aeusseres 
des Chors 
Turm 
KREIS WORMS 
Wie schon erwähnt, sind die zwei östlichen Quadrate des nördlichen Seiten- 
schiffs durch einen späteren gotischen Aufbau querhausartie erhöht, Es 
zweijochige Anlage; über jedem Joch 
ist eine 
spannt sich ein Kreuzgewölbe, dessen Rippen 
auf Konsolen aufsitzen. Die Rippen sind mit Hohlkehlen profliert und laufen von 
einem Winkel aus. Die Schlusssteine der zwei Gewölbe tragen die Figuren eines 
Adlers und einer Taube als Reliefs. Je ein spitzbogiges Fenster nach Norden und 
Osten erhellt das östliche Joch und die ganze eotische Anlage. Die Oeffnune 
dieses gotischen Raums nach dem: Seitenschiff ist unter der flachen Decke dieses 
Schiffs durch einen Rundbogen abgeschlossen, der im Süden an dem entsprechenden 
Mittelschiffspfeiler, im Norden an einem Wandpfeiler mit Karnieskapitell ansetzt. Dieser 
Rundbogen scheint noch der romanischen Zeit anzugehören und auf einen alten 
Abschluss der Kirche in dieser Richtung hinzudeuten. 
Im Aeusseren zeigen die Seitenschiffe jetzt eine veränderte Anlage, doch 
erkennt man noch im Süden unter den Fenstern Reste von alten romanischen 
Lisenen, und im Norden ist nicht nur teilweise der romanische Sockel noch zu 
erkennen, sondern es ist auch noch in den unteren Teilen der in gotischer Zeit 
aufgebauten Wand ein auf Konsolen und einer Lisene ruhender Rundbogenfries 
erhalten. Die Konsolen bestehen aus Plättchen und pyramidenförmigem Untersatz 
und sind regelmässig geriefelt. Die Hochwinde des Mittelschiffs im Süden. und 
im Norden, soweit s 
e nicht durch den gotischen Aufbau verdeckt sind, sind durch 
Lisenen gegliedert, welche durch einen profilierten Rundbogenfries verbunden werden 
und dasselbe Profil, wie dieser aufweisen, zwischen denen in der Mitte die Rundboeen- 
fenster sitzen. Ueber dem Rundbogenfries folgt ein Zahnfries (sog. deutsches Band) und 
über diesem ein Gesims, welches in seinem Profil dem des Mittelschiffs des Wormser 
Doms entspricht. Auf diesem ruht ein neueres Holzgesims, welches die Dachtraufe 
unterstützt. 
Der Chor zeigt auf allen drei Seiten eine Stellung von drei Lisenen mit 
attischen Basen, durch einen aus drei Bogen bestehenden Fries verbunden. In 
dem mittleren Feld ist nach Osten ein kleines romanisches Fenster, nach Norden 
ein späteres gotisches. Den Chor deckt ein spätes halbes Walmdach von Ziesel. 
Eine sehr interessante Anlage bildet der Weszturm. Er steigt auf einem 
Sockel von attischer Form unverjüngt in vier Stockwerken an, die durch eotische 
Gesimse getrennt sind. Das vierte Stockwerk hat spätgotische Fenster, an denen 
sich nebenstehende Steinmetzzeichen finden. ||] 
Das dritte Stockwerk erscheint ganz glatt ohne F 
nster, die Aussenwände der beiden 
unteren sind dagegen «durch Lisenen und Rundbogenfries wirkungsvoll &erliedert 
mit Ausnahme der Westwand des Erdgeschosses, welche das Portal enthält. 
Im 
zweiten Stock sehen wir auf jeder Seite eine Mittel- und zwei Ecklisenen. Dei 
Rundbogenfries zwischen ihnen ist im Westen zum Teil zerstört. Die Bogen 
zwischen den Lisenen gehen zum Teil von Fratzen von menschlicher und halb- 
menschlicher Bildung aus, im Westen erscheint eine Konsole, die wie ein Männchen 
  
    
   
   
    
    
     
        
     
   
  
    
   
       
          
        
       
   
               
     
   
   
   
    
   
          
      
   
   
   
   
  
      
        
       
       
    
   
	        
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