Full text: Kreis Worms ([B, 1])

    
   
   
   
  
  
   
   
  
  
   
   
    
   
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
   
    
    
       
     
    
     
    
WORMS 245 
+ RVDEWIN - DE : VLARBRVNE - VXOR - SVA MASVILIA; beide sind wohl 
Wohlthäter des Stifts gewesen. Schneider macht darauf aufmerksam, dass die zier- 
lichen Schriftzüge mit solcher Sorgfalt in das schmale Plättchen eingeschlagen worden 
sind, dass die Herstellung mit der Anfertigung des Werkstückes erfolgt sein muss. 
Auch der Namen links vom Portal am äussersten Strebepfeiler: HEINRICH 
BVZELMAH und derjenige am westlichen Strebepfeiler der Nordwestecke: IVDDA ge- 
hören wohl in die Zeit der Errichtung. der betreffenden Bauteile und bedeuteten 
Wohlthäter der Kirche, die vielleicht auch hier bestattet wurden *). Nicht minder ist 
die Inschrift auf der Stirn der Deckelplatte eines Kapitells in der Ecke beim Zugang 
zu dem südlichen Oratorium im Obergeschoss gleichzeitig mit dem Bau: [H?JABIT 
(ANTE] S IN EICXEA IER LIES[EL]HE. Es handelt sich um Stifter und 
Wohlthäter aus den Orten Eich und Leiselheim **) Eine Inschrift an einem 
  
Strebepfeiler lässt sich nicht sinnvoll deuten: es sind zwei Buchstabenreihen über- 
einander, die obere kleinere hat die Majuskeln AIR, die untere NATVS PP). 
Die Inschriften verraten die Anteil- 
nahme Vieler an dem Bau. Ihnen 
sa \ FR \ 7 = \ haben wir eine auffallend gross und 
breit eingehauene, an dem linken 
Pfeiler des Eingangsbogens, der von 
der Vorhalle in den Raum zwischen 
den Türmen führt, anzuschliessen. 
IN SI = ; Rn Sie lautet aufgelöst: Albertus Cyppur; 
| /\ı letzteres Wort ist der Name einer be- 
kannten Wormser Familie. 
Einer wenig früheren Zeit jener 
  
Bauepoche des 13. Jahrhunderts, 
welche die Kirche aus dem Bauschutt wieder erstehen liess, als das Querhaus, gehört der 
Chorbau an. Schneider vermutet nach den am Chor eingehauenen Kreuzen mit 
erweiterten Enden, die nicht mehr Steinmetzzeichen sein könnten, und der Dar- 
ir stellung eines Schiffes im Innern des Chors, welches an der Mastspitze ein Kreuz 
hat, dass die Bewegung der Kreuzzüge in diesen Bau von St. Paul hineinspiele, 
dass der Kirchenbau entweder an die Stelle nicht erfüllbarer, auf eine Fahrt nach 
Ist Cunrat dem heiligen Lande gerichteter Versprechen getreten oder ein Gelöbnis für glück- 
im (1247) liche Heimkehr gewesen sei. Ein Umbau des einstigen Schiffs fällt sicherlich in 
ster? Wir die fragliche Bauzeit. 
ft an der Der obere Teil der Westtürme kann aus dem ı2. Jahrhundert stammen. 
oesims der Der gotischen Bauzeit gehört der Kreuzgang an. Wie schon Schneider mit 
uen: Grund annimmt, ist der östliche Flügel der ältere; er gehört noch in das dreizehnte 
Jahrhundert, der südliche und der westliche Flügel in eine spätere Zeit der Gotik. 
e o\ N Eine Inschrift an einem Pfeiler weist uns auf das Jahr 1389 als ein solches, in welchem 
>. V dieser letztere Teil vollendet war. In Majuskeln eingehauen lautet sie: MC GERAXIR 
> 
COLLACIO IOHIS ®°. \LHEID’: ALSFE In ähnlichen Majuskeln erscheint 
*\ Schneider a. a. O,S.3 
  
\ Schneider a. a. O. S. 38.
	        
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