Full text: Kreis Worms ([B, 1])

  
  
Liebfrauenstrasse 
Lindenplatz 
Mähgasse 
Martinsgasse 
Mathildenstrasse 
   
    
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
    
  
  
      
  
  
   
    
  
  
    
     
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
KREIS WORMS 
LIEBFRAUENSTIFT. Am Hause Nr. 44 ein gotisches Muttergottesbild in 
einer Nische. 
In der engen Strasse, die vom LINDENPLATZ nach der Horngasse führt, 
stilisierte 
zeigen die Gewände einer Thüre Renaissanceformen ; die Sockel haben 
Löwenköpfe im Relief, welche Ringe im Rachen haben; oben die Jahrzahl 1600. 
MÄHGASSE. 
unter den 
Am Ecke der Rheinstrasse ein Haus im Rokokostil mit zier- 
lichem Ormament Fenstern des oberen Stocks. Am Eck ein grosser 
Anker mit den verschlungenen Buchstaben C und J. Das zweistöckige Haus Nr. 5 
(Fig. 135) stammt laut angeschriebener Jahrzahl aus 1710. Die Fagade desselben 
springt um die Breite einer Vorhalle, zu welcher eine Freitreppe hinaufführt, gegen 
die Flucht der benachbarten Häuser zurück. Die Vorhalle öffnet sich mit zwei 
auf einem freistehenden Eckpfeiler ruhenden Rundbögen und trägt einen erkerartig 
ausgebauten Teil des Obergeschosses. Dieses wird durch ein reiches Holzgesims 
gekrönt, dessen geschnitzter grosser Eierstab besonders wirkungsvoll ist. 
In der MARTINSGASSE 
dem es im Mittelalter dem seinem Namen entsprechenden Zwecke gedient, war 
liegt das alte Tanzhaus, nun Magazin. Nach- 
es in der Reformation kurze Zeit Gotteshaus der Evangelischen und ward zu Ende des 
17. Jahrhunderts Kommunpredigthaus, während die andern Kirchen verwüstet waren. 
juader des zweiten Stockwerks der Schluss einer Inschrift von Minuskeln 
Bumeyfter 
An einem Eckc 
aus dem 15. Jahrhundert. Wir lesen noch: . . . . han vo v£berd . . 
... avß. Holler. 
MATHILDENSTRASSE. 
Haus zur Trommel (Nr. 16) zeigt über der Hausthüre einen die Trommel schlagenden 
Die Hausthüre Buchstaben und 
Nr. ıı hat noch einen gotischen Thorbogen. Das 
Engel. hat einen Schlussstein mit verschlungenen 
Die Jahrzahl 1712 zeigt die Erbauung an. Der 
Nach dem Hof 
ein hübsches eisernes Gitterwerk. 
Thürschluss, ein Triller, über den ein Strick läuft, ist noch alt. 
zu eine zweistöckige Galerie, unten von einem, oben von drei Holzpfeilern getragen 
und von einem Stiegenhaus flankiert. An einem Hintergebäude: 1724. 
Das rote Haus (Fig. 136) neben der Friedrichskirche fällt schon durch seine 
Facade nach der Strasse zu auf. Dieselbe zeiet zwei in guter Spätrenaissance mit 
Gesimsen und Halbsäulen geteilte und mit Voluten geschmückte Giebel, auf den Schmal- 
seiten Treppengiebel, und als Eingang ein gutes Portal. Die Bauzeit ist 1624, gegeben 
durch die in sehr grossen Ziffern eingehauene Jahrzahl am Fenster neben der inneren 
Öffnung der Thorfahrt; zur Seite der Jahrzahl sind ein Humpen und eine Kanne 
  
denn zu allen Zeiten hat 
Erbauers; 
Links der Thorfahrt erhebt 
eingemeisselt, das Zeichen des Gewerbes des 
der Weinhandel in Worms eine grosse Rolle gespielt. 
sich ein hoher Stiegenturm mit schön cearbeiteter Wendelstiege, deren Steingeländer
	        
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