Full text: Kreis Worms ([B, 1])

     
  
    
   
    
  
      
   
   
    
   
     
    
      
   
   
   
     
     
    
      
     
   
    
    
    
        
  
   
    
    
        
   
  
1602 
n mit 
ührte. 
‚jeder 
5: 
ächer 
ertigt, 
schof 
anten 
1794 
Prinz 
Ingen 
nsicht 
'‚ehrte 
waren 
nlung 
rmser 
eiten- 
VOI- 
fshof 
Tans- 
d ım 
ı von 
rmser 
sche) 
t da 
VOLL 
terna 
ptoris 
oder 
dem 
Drei- 
‚ wie 
schen 
drei 
OCT 
WORMS 285 
Arkaden hin. Die beiden dreistöckigen Teile links vom Beschauer stehen unter 
einem gemeinsamen Dache und haben Giebel auf der Seite, links einen gotischen 
Treppengiebel, rechts einen Giebel im Geschmack der Renaissance, dem der in 
der Mitte aus dem Dach aufsteigende und beide Teile trennende Giebel entspricht. 
Der Bau zur Linken ist einfacher und scheint nach den Masswerkfenstern noch 
im gotischen Stil gehalten zu sein. Der Bau, der sich an ihn schliesst, ist durchaus 
in Renaissanceformen gehalten, abgesehen von den offenen Arkaden im Erdgeschoss. 
Die Rundbogenfenster des Mittelgeschosses sind durch Pilaster mit korinthisierenden 
Kapitellen getrennt, die schmalen und rechteckigen Fenster im Obergeschoss durch 
sechs Nischen mit Kaiserbildern. Das Dach hat Gauben mit Renaissancegiebeln. Der 
Teil des Baus zur Rechten des Beschauers hat über den Arkaden des Erdgeschosses 
nur einen Stock, ist aber ebenso hoch, wie die anderen Teile, weshalb wir hinter 
seinen hohen, schmalen, rechtwinkligen Fenstern den Hauptsaal vermuten dürfen. 
Eine Zinnenreihe schliesst seine Facade ab, in der Mitte von ihr, über einem 
Zifferblatt ist ein Türmchen mit hohem, krabbenbesetztem, sechsseitigem Helmdache 
und Wimpergen, vor dem Türmchen die figürliche Darstellung von Adam und Eva, 
zwischen denen sich der Baum mit der Schlange befindet. Adam und Eva schlugen, 
wie erzählt wird, mit vergoldeten Äpfeln an die Uhr *), zur Hamann’schen Zeichnung 
passt aber diese Erzählung nicht. Ein Walmdach mit Renaissancedachreiter deckt 
diesen Teil des Gebäudes. Wir dürfen denselben, sowie den zur Linken wohl für 
älter ansehen, als den mittleren, mit Ausnahme der Bildwerke, die mit denen des 
Mittelbaues gleichzeitig sein mögen. Dasselbe gilt von der Figur eines Kaisers in 
einer Nische, die über den Arkaden des Erdgeschosses des Baus zur Rechten 
erscheint und von den Wandmalereien (Ritter mit Fahne, ein Engel einen liegenden 
Mann erweckend), die eben .da sichtbar sind. 
Eine handschriftliche Nachricht im Wormser Stadtarchiv setzt die Erbauung 
in das Jahr 1493, und erwähnt einer 1592 stattgehabten Renovation. 
Von den /rguren an der Münze sind nur einige erhalten, darunter auch 
eine, welche auf der Hamann’schen Zeichnung nicht zu finden ist. Sehen wir nun, 
welche schriftliche Aufzeichnungen wir über die Bildwerke besitzen und welche 
Erzählungen über sie umliefen, und dann, welche erhalten sind. Der ganze Bau 
hatte für den Beschauer in früherer Zeit etwas erhabenes zugleich und rätselhaftes. 
In seiner Topogr. Palat. sagt Merian (S. 9): Wie dann noch ein altes, hohes, und 
grosses Haus allhie, wie eine Kirch, so ein grosses Thor, und grosse Fenster hat, 
so man das Riesenhauss nennt, welches gewisslichen der Könige, oder Hertzogen, 
oder Grafen der Francken Gerichtshauss gewest sey. Nach Zorns Chronik ent- 
stammte die Bildnerei der Hand des berühmten Meisters Nikolaus Nievergolt. 
Die mehrerwähnte Handschrift im Wormser Stadtarchiv sagt, über der Thüre seien 
die Knochen von Riesen und gewaltigen Tieren aufgehängt gewesen, auf dem Thron 
habe die Statue Friedrich III. gesessen und daselbst seien Kolosse gestanden, der 
hörnerne Sigfrid und »Grynfeldia« und andere, die das Wappen der Stadt hielten. 
Auf einem nach dem Brand heruntergefallenen Stein habe in vergoldeter Schrift 
eestanden : Draco clavem tenens industria vasta solitudines excoli - Fide et 
*) WMeckel, kurtze Vorstellung des h. Reichs-Freyen Stadt Wormbs Anfang etc. S. 83. 
Figuren an der 
Münze 
     
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.