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WORMS 285
Arkaden hin. Die beiden dreistöckigen Teile links vom Beschauer stehen unter
einem gemeinsamen Dache und haben Giebel auf der Seite, links einen gotischen
Treppengiebel, rechts einen Giebel im Geschmack der Renaissance, dem der in
der Mitte aus dem Dach aufsteigende und beide Teile trennende Giebel entspricht.
Der Bau zur Linken ist einfacher und scheint nach den Masswerkfenstern noch
im gotischen Stil gehalten zu sein. Der Bau, der sich an ihn schliesst, ist durchaus
in Renaissanceformen gehalten, abgesehen von den offenen Arkaden im Erdgeschoss.
Die Rundbogenfenster des Mittelgeschosses sind durch Pilaster mit korinthisierenden
Kapitellen getrennt, die schmalen und rechteckigen Fenster im Obergeschoss durch
sechs Nischen mit Kaiserbildern. Das Dach hat Gauben mit Renaissancegiebeln. Der
Teil des Baus zur Rechten des Beschauers hat über den Arkaden des Erdgeschosses
nur einen Stock, ist aber ebenso hoch, wie die anderen Teile, weshalb wir hinter
seinen hohen, schmalen, rechtwinkligen Fenstern den Hauptsaal vermuten dürfen.
Eine Zinnenreihe schliesst seine Facade ab, in der Mitte von ihr, über einem
Zifferblatt ist ein Türmchen mit hohem, krabbenbesetztem, sechsseitigem Helmdache
und Wimpergen, vor dem Türmchen die figürliche Darstellung von Adam und Eva,
zwischen denen sich der Baum mit der Schlange befindet. Adam und Eva schlugen,
wie erzählt wird, mit vergoldeten Äpfeln an die Uhr *), zur Hamann’schen Zeichnung
passt aber diese Erzählung nicht. Ein Walmdach mit Renaissancedachreiter deckt
diesen Teil des Gebäudes. Wir dürfen denselben, sowie den zur Linken wohl für
älter ansehen, als den mittleren, mit Ausnahme der Bildwerke, die mit denen des
Mittelbaues gleichzeitig sein mögen. Dasselbe gilt von der Figur eines Kaisers in
einer Nische, die über den Arkaden des Erdgeschosses des Baus zur Rechten
erscheint und von den Wandmalereien (Ritter mit Fahne, ein Engel einen liegenden
Mann erweckend), die eben .da sichtbar sind.
Eine handschriftliche Nachricht im Wormser Stadtarchiv setzt die Erbauung
in das Jahr 1493, und erwähnt einer 1592 stattgehabten Renovation.
Von den /rguren an der Münze sind nur einige erhalten, darunter auch
eine, welche auf der Hamann’schen Zeichnung nicht zu finden ist. Sehen wir nun,
welche schriftliche Aufzeichnungen wir über die Bildwerke besitzen und welche
Erzählungen über sie umliefen, und dann, welche erhalten sind. Der ganze Bau
hatte für den Beschauer in früherer Zeit etwas erhabenes zugleich und rätselhaftes.
In seiner Topogr. Palat. sagt Merian (S. 9): Wie dann noch ein altes, hohes, und
grosses Haus allhie, wie eine Kirch, so ein grosses Thor, und grosse Fenster hat,
so man das Riesenhauss nennt, welches gewisslichen der Könige, oder Hertzogen,
oder Grafen der Francken Gerichtshauss gewest sey. Nach Zorns Chronik ent-
stammte die Bildnerei der Hand des berühmten Meisters Nikolaus Nievergolt.
Die mehrerwähnte Handschrift im Wormser Stadtarchiv sagt, über der Thüre seien
die Knochen von Riesen und gewaltigen Tieren aufgehängt gewesen, auf dem Thron
habe die Statue Friedrich III. gesessen und daselbst seien Kolosse gestanden, der
hörnerne Sigfrid und »Grynfeldia« und andere, die das Wappen der Stadt hielten.
Auf einem nach dem Brand heruntergefallenen Stein habe in vergoldeter Schrift
eestanden : Draco clavem tenens industria vasta solitudines excoli - Fide et
*) WMeckel, kurtze Vorstellung des h. Reichs-Freyen Stadt Wormbs Anfang etc. S. 83.
Figuren an der
Münze