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BECHTHEIM 23
schildchen mit. einem Storch. Die Häuser Nr. 123—125, die zusammen ein
Gebäude bilden, waren früher nach Angabe eines alten Einwohners Wohnsitz der
Herren von Reineck und zeigen an der Ecke einen Pilaster mit reich profilierten
Kapitell in den Formen des Rokoko.
Bechtheim war mit Wall und Graben umgeben; die Eingänge zur Stadt
verteidigten drei befestigte Thore, welche jetzt verschwunden sind. Vom West-
(Lamberts-)T'hor sieht man noch in ein Haus vermauerte Reste.
Im oberen Teil des Orts nahe dem früheren Ostthor der Zambertsbrunnen.
Die Steinmetzzeichen an den Quadern der Brunnenstube (mn BDC wu. s. w.)
zeugen von der Entstehung im vorigen Jahrhundert. Unterhalb der Kirche mitten
im Ort ist der Zgzadienbrunnen aus derselben Zeit (Steinmetzzeichen D).
Das Wappenbild ist ein Bär. Ein auf drei Beinen schreitender und die rechte
Vordertatze erhebender Bär befindet sich im Schild auf einem Siegelstempel, der
noch im Besitz der Gemeinde ist und die Umschrift trägt: S. Gerichts Bechtheim.
Abdrücke hängen zwei im Pfarrarchiv befindlichen Urkunden von 1602 und 1696 an.
Fin zweiter Siegelstempel im Besitz der Gemeinde hat in einem Schild den stehenden
Bären, der sich an einem Stock hält. Die Umschrift lautet: FVRSTL LEININGE
FLECKEN BECHTHEIMER GERICHT: INSIG : Der Schildform nach gehört
der Stempel dem 16. Jahrhundert an.
Begräbnisplätze, Waffen, Gefässe und Geräte aus alter Zeit kommen
vielfach vor. Jene Plätze findet man im Ort selbst, wie in den Gärten und in der
Umgebung. Mehrfach wurden in der Gemarkung römische Gegenstände gefunden.
Kine Fibula in Gestalt einer mit konzentrischen Kreisen verzierten Scheibe, aus
einem römischen Grab stammend, ist im Mainzer Museum.*) Viele Funde waren
im Ort vorhanden, wurden aber in letzter Zeit von den Händlern aufgekauft.
ine fränkische tauschierte Fibel aus Bechtheim wird im Paulusmuseum in Worms
aufbewahrt.
*, Lindenschmit, Alterthümer II, Heft ı2, Taf. 3.
Stadtmauer
und
Stadtthor
Brunnen
Stadtsiegel und
Stadtwappen
Funde