Full text: Kreis Worms ([B, 1])

26 KREIS WORMS 
aufsteigen, schon Renaissancemotive zeigt. Im Spitzbogen die Jahrzahl 1618. Das 
Schiff ist geradlinig abgeschlossen und hat rundbogige Doppelfenster, je 3 nach 
Norden und Süden, welche innen in einer mit Stichbogen abgeschlossenen Nische 
stehen. Aussen werden die Ecken des Stichbogens über den Fenstern abgerundet, 
und es entsteht ein ganz formloser Abschluss. Die Fensteranlage kann übrigens 
dem 17. Jahrhundert angehören. 
In Blödesheim sind Bronzefunde semacht worden. *) 
oO 
  
DALSHEIM 
FARRDORF, westlich von Worms: unter dem Namen Dagolfesheim 
kommt es im Lorscher Codex von den Jahren 765 bis 886 vor. Im 
früheren Mittelalter gehörte es den Grafen von Leiningen. Im Jahı 
  
1395 verzichtete Graf Friedrich von Leiningen zu Gunsten des Pfalz- 
grafen Ruprecht bei Rhein auf alle Rechte und Ansprüche an das Dorf Dalsheim 
und empfing dafür ein Viertel des Dorfs von dem Pfalzgrafen zu Lehen. Ueber 
die Veräusserung Friedrichs entstanden Irrungen in der Leiningen’schen Familie, 
die 1429 Pfalzgraf Otto von Mosbach im Sinne der Aufrechterhaltung des Vertrags 
entschied. Nach dem Erlöschen des Friedrich’schen Mannsstammes fiel der vierte 
Teil von Dalsheim auch noch an die Pfalz, und das Dorf blieb seitdem bei 
derselben bis zu den grossen Umwälzungen des vorigen Jahrhunderts. 
Dalsheim hat drei kirchliche Bauten. Unter denselben nehmen die romanischen 
Türme der katholischen und der einen evangelischen, der früheren reformierten 
Kirche ein besonderes Kunstinteresse in Anspruch. Es sind Bauten einer hoch- 
entwickelten Richtung des romanischen Stils, welche ihre verwandten Bauten in den 
Türmen von Hochheim und Bechtheim haben und einer in Worms blühenden 
Schule zuzuschreiben sind. **) 
Die Aatholische Pfarrkirche (a. des Planes, Fig. 17) ist die alte mittelaltrige 
Pfarrkirche, die den h. Petrus und Paulus geweiht ist. Nachdem sie in der Refor- 
mation an die Reformierten gelangt war, wurde sie 1706 den Katholiken übergeben, 
wofür jene die Marienkapelle erhielten. In den 1780er Jahren wurde das Kirchen- 
gebäude ausser dem Turm und den Umfassungsmauern des Chors niedergelegt 
und ein Neubau durch den Wormser Dompropst und das Wormser Domkapitel 
errichtet, dessen Weihe am 4. September 17853 stattfand. 
*) S. Lindenschmit, Alterthümer der heidn. Vorzeit, Bd, I, 5, a. Bd. L, ı 
**) Ueber die Türme s. Schneider im Korr, Bl. des Gesamtvereins 1876 Nr. 5 S, 
    
   
   
     
        
       
        
    
   
    
      
       
    
     
      
         
       
  
       
     
    
    
vier ı 
sind. 
ander: 
Wink« 
keine 
Fı ke 
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.