Full text: Kreis Worms ([B, 1])

      
    
  
      
          
    
     
     
     
   
   
   
  
   
     
  
     
    
    
     
    
   
      
     
     
   
    
    
       
  
Allgemeines 
Pfarrkirche 
KREIS WORMS 
HANGEN-WEISHEIM 
FARRDORF, nordwestlich von Worms, früher Witzun (773), Wiszen- 
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heim (1283), Wissen (1311), Wishen (1341),*) Wissheym ( 8378), 
Hangendten  Weysheim (1496), Hangeweisheim (1780)**) genannt. 
  
Obwohl Hangenweisheim schon im Lorscher Kodex erwähnt wird, 
haben wir gleichwohl keine urkundliche Nachricht über die politischen oder kirch- 
lichen Verhältnisse vor dem Jahre 1283, in welchem Jahr der Abt von Ellwangen 
seine Genehmigung dazu erteilt, dass der Ritter Conrad von Reichenbach und die 
drei Söhne des Ritters Wernher Gauwero den Zehnten in Hangenweisheim, den 
sie von ihm zu Lehen haben, an das Wormser Domkapitel verkaufen. 1306 erscheint 
zum erstenmale die Johanniterkommende in Wissen, welche bis zu Ausgang des 
Mittelalters bestand. Später war der Johanniterhof in Wissen zur Kommende 
Sobernheim zugeteilt. Hangenweisheim gehörte zur Kurpfalz. 
Die evangelische Pfarrkirche ist ein flachgedeckter, rechteckiger Raum mit 
einer nach drei Seiten eines Achtecks gebildeten Chorerweiterung nach Osten hin, 
welche die grössere nördliche Hälfte der Ostseite einnimmt und ebenso wie das 
Schiff keine Strebepfeiler aufweist. Der im Westen des Schiffes stehende alte Turm 
ist etwas aus der Längenaxe des ersteren nach Norden verrückt. Die frühere 
Teilung des gliederlosen Raumes in Chor, Mittelschiff;, südliches Seitenschiff und 
südöstliche Kapelle ist nicht mehr vorhanden, nur an der Nordseite lässt sich durch 
einen nach aussen vorspringenden Maueransatz und darüber bis zum Dach sich 
fortziehende (Juadern die frühere Länge des Chores erkennen, welche zwei Fenster 
umfasst. Bei den meisten der fünf spitzbogigen Chorfenster ist das Masswerk in 
neuerer Zeit erneuert worden. Falls ein nördliches Seitenschiff je vorhanden war, 
so ist dieses schon in früher Zeit beseitigt worden, wie ein Spitzbogenfenster der 
Nordwand mit zwar modernem Masswerk, aber jedenfalls von älterer Anlage, be- 
weist. Die zwei Fenster des ehemaligen südlichen Seitenschiffs haben auch neues 
Masswerk, doch ist zwischen denselben noch das alte gotische Portal vorhanden. 
Zwei Fenster der südöstlichen Kapelle sind noch mit dem alten Masswerk in der 
Südwand der Kirche erhalten, ein grösseres, doppelt geteiltes und ein kleineres, 
nur mit einem Dreipass versehenes; an jedem Fenster ein Steinmetzzeichen 
  
  
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| | X , - Wir haben hier ohne Zweifel die im Wormser Synodale 
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erwähnte Kapelle (ibidem a dextris altare St. Catharinae in capella confirmatum). 
Ein Fenster in der Ostwand ist zugemauert. 
*) Wegen des Nachweises, dass hier immer Hangenweisheim gemeint sei s. Wagner, Wüstungen von 
Rheinhessen S. 190, 
**) Im Westhofer luth. Kirchenbuch. 
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