Full text: Kreis Worms ([B, 1])

   
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HANGEN-WEISHEIM 59 
Das Dach über dem Schiff ist neueren Ursprungs und reicht bis zum Turm- 
dach ; älter ist das Dach des Chores, welches an der Ostwand des Schiffs ansitzt. 
Von Details ist noch zu erwähnen, dass das Südportal durch zwei Hohl- 
kehlen profiliert ist, über denen im Spitzbogen eine Steinblume liegt, sowie dass 
die runden Dienste, von denen in den Ecken des Choıs früher die Gewölbe aus- 
gingen, in ihrem oberen Teil und ihren zehn- resp. unten fünfseitigen Basamenten 
noch erbalten sind. Ein ‘im Chorpolygon eingemauerter Kopf scheint noch der 
romanischen Zeit anzugehören. ‚Der Chor ist 1434 erbaut laut folgender in 
Minuskeln eingehauener Inschrift auf einer in der Nordwand eingelassenen Tafel: 
anno - dm m+ceec rrritti: feria  ferta - poft - feftu - fancti - vrbani - pofitus- e » prim- 
lapis : hui * chori - per - dmu » jacobu - primiffariu - hie - i - ecla * conradu - fmit: 
johannem - fcheffer - et - philippum - jurati - hut - ecclejte - qui * funt » pro ° nunc 
Darunter ein Steinmetzzeichen, wohl Meisterzeichen. (Abb. s. S. 58). 
Einer früheren Zeit, der romanischen, gehört der stattliche unverjüngte Turm 
an. Im Innern hat er jetzt nur eine spätere Holztreppenanlage, und man betritt 
ihn durch eine spätere rundbogige Thüre im Süden. Ausser dieser hat er keine 
anderen Öffnungen als schmale-, schlitzartige Fenster, deren Leibung sich nach 
innen stark erweitert, und oben drei der Über- 
Ben gangszeit angehörige Kuppelfenster; doch ist 
nur bei dem südlichen und westlichen die 
Zwischensäule, welche die spitzbogig geschlossenen 
Einzelfenster trennt, in ihrer Ursprünglichkeit 
erhalten (Fig. 27). Der Turm ist in Bruchstein 
aufgeführt, nur die unteren Teile der Ecken 
haben Hausteine. Der Rokokozeit gehören die 
Stuckdecke des Schiffs und die Orgeltribüne an. 
Aussen an der Nordwand der Kirche ist 
ein Stein mit der Grabschrift der 1553 an der 
Pest gestorbenen Frau des Amtsschreibers Bilden 
zu Alzey eingelassen. Aussen am Chor stehen 
zwei Grabsteine mit Inschriften, von denen die 
eine (von 1793) sich auf einen Georg Burkhard 
  
Kaibel bezieht, die andere dem Gedächtnis des 
Fig. 27. Hangen-Weisheim. 1707 gestorbenen reformierten Pfarrers Philipp 
Fenster des Kirchturms. Daniel Gulden gewidmet ist, 
  
    
  
   
  
  
  
   
  
   
    
     
  
      
    
    
    
   
   
   
   
     
       
    
    
    
    
    
       
   
     
   
    
  
    
    
    
     
  
  
  
  
   
    
Turm 
Grabmäler
	        
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