Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

Baubefchreibung: Das Innere des Domes, der Oftchor 
= PR, m 2 N IL der Pfeiler und der Apfiswand herum durch 
N I el = die ganze Apfis. Ebenfo fett fich das Profil 
der attifcehen Bafen, die jenen Eckfäulen an- 
gehören, als Sockelbekrönung an der Wand 
durch die ganze Apfis fort. Die Apfiswand ift 
über einem Sockel mit doppelt eingeftuften 
MT L _ fly \\=J1l" Wandblenden ausgeftattet. Man kann fagen, 
= ı WT ) 1 fie zerlegt fich in drei Schalen. Die innere, 
a0 _ dem Betrachter nächfte Schale, fhließt ober- 
'|=% halb der Fenfter in gedrückten, faft korb- 
    
     
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bogenartig gefchnittenen Bogen ab, die auf 
  
  
Tb IPZ 7 Halbfäulen ruhen. Die nächfte Schale ift 
= z I T ebenfalls um die Fenfter herum in Bogen 
: % ausgefchnitten und in der Form von Wand- 
  
a. -r ftreifen hinter den Halbfäulen herabgeführt. 
1 —- In der dritten Schale figen die Fenjter. So 
s | "l= entftehen kantig eingetiefte Wandblenden, 
\ an | [["__ die die großen Fenfter umrahmen. Übrigens 
| , 75. iftes nicht gelungen, die Fenfter den Blenden 
mi —. Don E77, wirklich konzentrifch einzugliedern. Dabei 
ET ft. nun freilich zu beachten, daf; die heutigen 
Fenfter nicht mehr die urfprünglichen find: 
fie find nachträglich vergrößert worden(f.oben 
/ S.41f.). Wenn das wirklich fchon, wie ich an- 
nehmen möchte, vor 1239 gefchah, fo mußte 
damals auch fchon die Krypta wieder abge- 
7. brochen worden fein (wenn fie überhaupt je 
ausgeführt war). Denn innen reichten, wieman 
2 fich aus Tafel 28 überzeugen kann, die ver- 
Abb. 47. Fenfter in der Wand zwifchen dem größerten Fenfter bis zum Abfchlußglied des 
Chor und den Eingangshallen (vgl. Abb. 49) Wandfockels der Apfis herab. Es ift undenk- 
bar, daß die Krypta gleichzeitig noch dagewefen fein könnte, daß alfo folglich der Fußbo- 
den in der Apfis damals noch fo hoch gelegen haben könnte wie heute wieder. Auch diefe 
Überlegung verftärkt das Gewicht der Annahme: die Krypta ift nie ausgebaut gewefen. 
Die Fenfter erhielten erft 1876 die heutige Form (die alfo weder die urfprüngliche, 
noch die von 1239 ift). Ihr Gewände zeigt eine Stufe, eine tiefe Schräge und noch 
einmal ein eckiges Band. 
In der ganzen Apfis ift das Formale äußerft fhlicht behandelt. Die Halbfäulen 
haben attifche Bafen: es ift das Profil der von dem Eingangsbogen her durch die 
Apfis geführten Sockelbekrönung. Eck- 
zehen finden fich — leider fehr zerftört — 
nur an einer Bafis: es fcheinen Löwen- 
köpfchen gewefen zu fein; erhalten find 
freilich nur die gefchuppten Mähnen. 
Ebenfo ift nur ein Kapitell reicher deko- 
riert (an der erften Eckvorlage von links): 
es zeigt (Tafel 7 i) paarweife angeordnet 
Drachen, die mit den Schwänzen ver- Abb. 48. Profile zu Abb. 47 
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