Baubefchreibung: Das Innere des Domes, die oberen Chorhallen
in den Wänden. Die Übergänge von den bald rauh, bald
regelmäßiger behandelten Bruchfteinen zu den Quadern
find hier bis zu einem gewiffen Grade fließend. Die
Quader haben ungleichen, aber durchfhnittlich ziemlich
(2—2,5 cm) breiten Saum, der nicht gefchliffen, fondern
deutlich fcharriert, wenn auch faft glatt ift. Der flach erha-
bene Spiegel ift gegenfäglich zur Richtung des Randbe-
fchlags geriefelt, rauh, in dichten Linien, die ab und zu
ganz leicht bogenförmig geführt find. Ebenfolche Quadern
finden wir auch in den Durchgängen von den Hallen zur
Galerie, befonders charakteriftifch in dem nördlichen. Und
es kann fich dabei, wie ausdrücklich hervorgehoben wer-
den muß, nicht etwa um übriggebliebenes Material, etwa
vom Bau des Langhaufes her, handeln. Vielmehr finden
wir die genannte charakteriftifche Behandlung auch an pro-
Abb.56. Gewändeprofil inder filierten Stücken, die zweifellos für die heutige Stelle erft
Arkade der oberen Chorhal- gefchaffen wurden.
len. Die reicher profilierte ; i i i ee
Seite ift der Halle zugekehrt. Diefes Material und feine Bearbeitung unterfCheidet fich
alfo wiederum höchft charakteriftifch von Material und Ar-
beit in den unteren Teilen des Oftbaus. Danach ftellen fich die oberen Chorhallen
entfchieden zum Langhaus des Domes, das — abgefehen von [fpäteren Umgeftaltungen
durchweg ein ähnliches Gepräge trägt. Es wird weiter unten zu fagen fein, was fich
aus diefen Unterfchieden folgern läßt.
Die nördliche Chorhalle ift noch ftärker erneuert als die füdliche. Zwar die Gewölbe
find alt, aber die Faffung fämtlicher Schildbogen, die Wände in großen Teilen (am
wenigften die Südwand mit der Arkade, Fenfter- und Türumrahmungen) — wieder
mit Ausnahme der kleinen Pforte zum Durchgang auf die Galerie —, die Gewände
der Doppelarkade in der Südwand (allerdings nur zum kleinften Teil): das alles ift
neu. Das Nordfenfter ift auch hier nicht ganz offen: da fich das Dach der erften
gotifchen Kapelle der Nordfeite hier anlegt, wurde der untere Teil des Fenfters bei
der Herftellung der Wand unten in feftem Verband mit der Wand zugefett, fodaß nur
der Bogenabfchnitt oben freiblieb.
Hier haben die ftarken Rundftäbe im Profil der Arkade gegen den Chor Würfel-
kapitellchen. Eines davon (im öftlichen Bogen) ift durch ein Adlerkapitell ähnlich denen
der Galerie (nur beträchtlich kleiner) erfegt. Und überdies find in Kämpferhöhe in
demfelben Arkadenbogen ein geflügelter Löwe und ein Drache (Tafel 7 m) eingefett
durchaus im Stil der fonftigen Tierdekoration des Oftbaus.
Als Ganzes genommen ftellt diefer Oftbau eine ebenfo überlegte wie mächtige An-
lage dar. Wie im Chor auf Schmuck verzichtet ift und vor allem der außerordentliche
Raum in feiner klaren Gliederung, feiner Steigerung der Höhe und feiner Lichtfülle
zur Wirkung gebracht wird, das ift fehr bedeutend. Man muß fich zwingen, die
Einzelheiten der modernen Herftellung und Ausftattung (insbefondere den unglück-
lichen Altar, der den Maßftab verdirbt) und die fehreckliche Farbe (z. B. die harte auf-
gemalte Verzahnung in kontraftierenden Tönen ufw.) zu überfehen, muß fich den Chor
in der Pracht der farbigen Ausftattung denken, die ihm der Domkantor Godefrid
unter Erzbifchof Konrad gegen Ende des 12. Jahrhunderts gab,!) muß fich vor allem
einen kleineren Altar und eine fonftige feingliedrige Ausftattung hineindenken, dann
1) Vgl. darüber Schneider Sp. 23 Anm. I und unten: Ausftattung.
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