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Baubefchreibung: Das Innere des Domes, der Oftbau 111
erfteht, von dem wuchtigen Langhaus aus gefehen, hier ein Bild von außerordentlicher
Kraft und Schönheit. Der Raum erhebt fich, und ein reiches Licht von oben läßt jede
Erinnerung an die aufgetürmten f£hweren Steinmaffen des Langhaufes fchwinden.
Nun aber müffen wir endlich die Frage beantworten: wann ift diefer ganze Oftbau
entftanden ? Ich habe an anderer Stelle verfucht,!) eine Antwort zu geben und fie aus-
führlich zu begründen. Ich will hier nur die Hauptpunkte hervorheben. Zunächft ift
Schneiders Datierung (nach 1183) unmöglich. Die in Einzelheiten fehr nahe Verwandt-
fchaft mit anderen mittelrheinifchen Kirchen, z. B. Difibodenberg und befonders Ilben-
ftadt, zwingt zu einem früheren Anfag. Difibodenberg (begonnen 1108, geweiht 1143)
und Ilbenftadt (1123— 1159) fegen dem Mainzer Oftbau voraus.
Nach der ganzen fthriftlichen Überlieferung (vergleiche die Regeften) muß darnach
der Oftbau des Mainzer Domes allerfpäteftens nach dem Brand von 1137 errichtet
fein. Und fchon ein folcher Anfat führt zu einer recht gewalttätigen Auslegung der
Baunachrichten.
Nun ift weiter der Schmuck am Mainzer Oftbau — mehr noch: find auch die fonftigen
reich profilierten Einzelheiten unzweifelhaft von lombardifchen Steinmegen ausgeführt.
In der Lombardei herrfchte aber, wie ich glaube nachgewiefen zu haben, um 1137 be-
reits ein anderer Dekorationsftil.
Ferner: die Tätigkeit der Lombarden in Mainz ift offenbar nur eine Epifode in der
Baugefchichte: fie laffen den Bau unvollendet — nur an der unteren Hälfte finden fich
ihre charakteriftifchen Arbeiten, und auch da ift vieles in der Boffe ftehengeblieben —
und verlaffen Mainz: an den oberen Teilen des Oftbaus und an der Gothardkapelle
begegnen wir ihrer Art nicht mehr. Das legt doch die Annahme nahe, daß eine un-
vorhergefehene Unterbrechung in der Bautätigkeit eintrat. Und dazu paßt nun am
beften, was wir von Heinrichs IV Anteil am Dombau erfahren. Er hatte (f. oben S. 17
zum Jahr 1106) eine Erneuerung des Domes begonnen, fie aber nicht mehr vollendet.
Und wenn wir nun hören, daß fich am Speierer Dom, den Heinrich IV foeben um-
und glänzend ausgebaut hatte, ganz verwandte Arbeiten, unbeftreitbar ebenfalls von
lombardifchen Steinmegen ausgeführt, finden, und daß der Mainzer Oftbau überhaupt
zu den Oftteilen des Domes in Speier mannigfache Beziehungen hat, fo wird faft zur
Gewißheit: es war Heinrich IV, der — gleich nach derV ollendung des Speierer Domes —
den Oftbau in Mainz mit lombardifchen Werkleuten begann. Und das sculptile opus,
das hier (ebenfo wie in Speier) als Neuerung erfCheint, ift feiner Initiative zu danken.
Aber, wie gefagt, er hat das große Werk nicht zu Ende bringen können. Ich glaube,
fhon die Galerie der Oftapfis, deren Werkftücke allerdings wohl zum größeren Teil
1106 bereits fertig waren, ift erft fpäter aufgeftellt worden. Jedenfalls find die oberen
Chorhallen, ift die Kuppel und der Oftturm erft nach Heinrichs Tod ausgeführt worden.
Über das Verhältnis diefer Teile zum Langhaus und zur Gothardkapelle wird weiter
unten das Nötige zu fagen fein.
Faffen wir zufammen: die Anlage des Oftbaus geht auf die Zeit Heinrichs IV zurück.
So erklären fich die Beziehungen zum Speierer Dom (Apfis und Chorturm) und der
lombardifche Schmuck. Aber der Bau ift keineswegs eine einfache Kopie eines ent-
fprechenden Bauteiles in Speier oder einer Kirche irgendwo in Oberitalien. Vielmehr
hat der Architekt an Altvorhandenes in Mainz angeknüpft: indem er die mehrftöckigen
Seitenflügel des Oftbaus, die ähnlich [cChon vor feiner Zeit vorhanden gewefen fein
müffen, erneuerte und einwölbte, fchuf er fich die beften Widerlager für feinen kühnen
1) Zeitfchrift für Gefchichte der Architektur V, 1912 und VII, 1914. Vgl. dazu den Bericht
über den Internationalen Kunfthiftorifchen Kongreß in Rom 1912.
Entftehungs-
zeit des
Oftbaus