142 Baubefchreibung: Das Innere des Domes, Kapellen der Südfeite
Baues nicht in der Achfe eines Seitenfchiffpfeilers liegt, fondern öftlich vorgefchoben
ift, fo ergab fich für die erfte Kapelle ein Raum von anderthalb (romanifchen) Jochen,
den man mittels zweier gotifCher Kreuzgewölbe einwölbte. Der Scheidbogen zwifchen
diefen Jochen (VIII und IX) zeigt ein beiderfeits zweimal flach gekehltes, unten ab-
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Abb. 71. Blick in die Kapelle V
geplattetes Profil. Es
fußt an dem freifte-
henden Pfeiler wie an
der Fenfterwandjeauf
einer polygonen Kon-
fole. Der entfprechen-
de Schildbogen der
Weftwand hatein Pro-
fil, das ungefähr dem
halben des Scheidbo-
gens gleicht (nur ift es
derber gebildet). Die-
fer Schildbogen taucht
beiderfeits in die
Wand. DieRippen da-
gegen figen in den
Ecken der Weftfeite
wieder auf Konfolen.
Ihr Profil gleicht dem
desScheidbogens,def-
fen Konfolen am Pfei-
ler und an der Fenfter-
wand auch ihnen die-
nen. Ander Nord- und
Südfeite fehlen die
Schildbogen. Ebenfo
find befondere Pfei-
ler-, Wand- und Eck-
vorlagen nicht vor-
handen.
Das Fenfter VIII ift
zweiteilig mit [pitz-
bogigem Nafenbefag.
Das Maßwerk bildet
einBogenviereck,dem
ein fpigbogiger Vierpaß einbefchrieben ift. Das Gewände ift profiliert; das Profil ift
dem der folgenden Fenftergewände fehr ähnlich, aber nicht ganz gleich. Insbefondere
ift der innere Stab, deffen Profil zugleich auch das des Fenfterpfoftens ift, nicht ge-
fpitt, fondern flach (vgl. dagegen das Profil IX der Abb. 68).
Das Fenfter der folgenden IX. Kapelle zeigt die in Abb. 68 IX mitgeteilte Ge-
wändeprofilierung. Der innere Teil mit dem ftumpfgefpigten Stab vorn kehrt als
Hauptpfoftenprofil wieder; die Zwifchenpfoften find einfach flach gekehlt. Diefe Pfoften
(vgl. die Tafel 13 und 14a) find ohne Sockel, Bafen oder Kapitelle; fie fteigen unten
unmittelbar aus den fchrägen Fenfterbänken auf, und ihre Profile laufen oben im
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