170 Domausftattung: Schickfale
Die einzelnen in Lithographie ausgeführten Tafeln nehmen auf Werners BefChreibung
jedesmal Bezug. Für einige Denkmäler find fie infofern von Wichtigkeit, als fie deren
älteren Zuftand vor der Wiederherftellung im 19. Jahrhundert wiedergeben.
Eine ähnliche Sammlung von Abbildungen wollte offenbar [Chon beträchtlich früher
Joh. Lindenfchmit herausgeben. Beim Faszikel Lindenf&hmit in der Mappe III, 192
in der Stadtbibliothek liegt eine gedruckte „Anzeige“, unterzeichnet „Johann Linden-
[ehmitt Graveur in Lit. C. Nro 221*. Darin kündigt Lindenfchmit ein Werk über die
erzbifchöflichen Monumente in Mainz, Afchaffenburg, Erfurt, Heiligenftadt, Eberbach
an. Es follten zunächft vierzig Kupfertafeln erfCheinen. Das Werk kam nicht zuftande.
Allein es gibt eine Anzahl Umriß-Lithographien nach Zeichnungen Lindenfchmits
(im Format 13 (13,5)><22 (22,5) cm), die vielleicht einen Verfuch der Verwirk-
lichung jenes Planes darftellen. Das find die vermeintlichen Kupfertafeln Cöntgens
(und anderer), die aus dem Nachlaß Schneiders in das Heff. Denkmalarchiv gekom-
men find (vgl. Schrohe, Auff. u. Nachw. S. 148 Nr. 6).
Brühl, Mainz gefchichtlich und topographifch-malerifCh dargeftellt. 1829 (S. 236 ff.).
J. Wetter, Gefchichte und Befchreibung des Domes zu Mainz. 1835. Mit einem
Grundriffe, der auch die Standorte einer großen Zahl der Denkmäler angibt.
Schaab, Gefchichte der Stadt Mainz. Band II. 1844. S. 95 ff.
Die in den vorhergenannten Werken gebotenen Wiedergaben der Infchriften auf
Denkmälern und Altären find mit Vorficht zu benugen, da fie oft ungenau find. Am zu-
verläffigften find noch Bourdon und Gudenus. Die [päteren, befonders Werner und
nach ihm Wetter und Schaab, benugen vielfach die früheren Aufzeichnungen, meift
ohne fie noch einmal am Denkmal felbft auf ihre Richtigkeit hin nachzuprüfen.
Aus der neueren Literatur feien allein hervorgehoben: Heinrich Schrohe, Auf-
fäge und Nachweife zur Mainzer Kunftgefhichte — Beiträge zur Gefchichte der Stadt
Mainz I. 1912. Ferner die in ihrer knappen Form ausgezeichneten Würdigungen
von G. Dehio im Handbuch der deutfchen Kunftdenkmäler. Band IV. Berlin 1911.
S, 233 ff. Endlich für die Infchriften F. X. Kraus, Die chriftlichen Infchriften der
Rheinlande II.
SCHICKSALE UND ALLGEMEINER ZUSTAND
Den Zuftand, in dem fich die allermeiften Altäre und Denkmäler des Domes be-
finden, wird man richtig nur dann beurteilen und verftehen, wenn man fich der Ver-
nichtungen erinnert, denen der Dom von 1793 bis 1814 ausgefegt war.
Während der Zeit der erften franzöfifchen Herrfchaft (1792-93) hören wir zunächft
nichts von Plünderungen im Dome oder von zerftörenden Eingriffen in deffen Denk-
mälerbeftand.!) Das Verhängnis brach erft über den Bau herein mit der Belagerung
der Stadt durch die Deutfchen::?2) bei der Befchießung wurde am 28. Juni 1793 der
Dom ein Raub der Flammen. Am 22. Juli 1793 kam die Stadt wieder in die Hände
der Deutfchen. Bald darauf kehrte auch die kurfürftliche Verwaltung und das Dom-
kapitel in das wiedergewonnene Mainz zurück. Dem Domkapitel gelang es indeffen
nur, den Stiftschor des Domes für feine Zwecke zurückzugewinnen; hier wurde der
Stiftsgottesdienft am 11. November 1793 wieder aufgenommen.
!) Ein erfter Sturm gegen die Adelswappen brach damals [chon (27. Januar 1793) los. Zu-
nächft richtete er fich aber nur gegen die Wappen an Häufern; das Nähere bei Klein,-Ge-
fchichte von Mainz während der erften franzöfifchen Okkupation 1792 93. S. 338 ff.
2) „Anfangs Juni (1793) holte man mehrere Gefäße aus der Domkirche“, Klein a. O. S. 568,
wahrfcheinlich gefchah dies, um fie zu Münzzwecken einzufchmelzen.
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