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51.
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Ausftattung: Hochaltar 179
Im 18. Jahrhundert ftanden an den vier Ecken des Hochaltares Bronzefäulen (f. oben
S.174f., nach Schaab II S. 75 und 79 waren es Meffingfäulen). Schon auf dem Grundriß
des Gudenus (f. oben S.4 Abb. 1) find fie angedeutet, ebenfo find fie auch noch auf dem
von 1803/04 deutlich eingezeichnet. Wir dürfen fie uns wohl denen ähnlich denken,
die heute noch um den Hochaltar der Stephanskirche ftehen; dort dienen fie als Teppich-
halter. Aus welcher Zeit des Domes fie ftammten, ift unbekannt. Schon vor dem
Jahre 1801 waren diefe Bronzefäulen der franzöfifchen Feftungsartillerie überlaffen
worden; feit diefer Zeit find fie fpurlos verfihwunden. Außer diefen vier Säulen
umgab den Hochaltar noch ein eifernes Gitter (oder eiferne Schranken, cancelli bei
Serarius-Joannis a. O.). Der obere Saum (limbus superior, Abfchlußgefims?) des Um-
baues war aus Holz und trug eine gemalte Infchrift in vergoldeten Uncialen: Aurea
Moguncia sanctae Romanae ecclesiae specialis vera filia assis nobis in agone venerande
patrone tua benedictione Martine o bone ut tuae simus memoriae consortes et gloriae.!)
Es ift möglich, daß diefes Gitter, auf drei Seiten wenigftens, zwifhen den eben er-
wähnten Bronzefäulen herlief. Die für uns frühefte Erwähnung des Gitters findet fich
im Teftamente Albrechts von Brandenburg von 15405?) über feine Entftehungszeit
und feine fpäteren Schickfale wiffen wir nichts Näheres, ebenfowenig über feine Formen.
Schaab, der den alten Hochaltar noch aus eigener Anfchauung kannte, fagt a. O. bei
feiner Befchreibung: „nach römifcher Art war er mit vier fchönen Säulen von Meffing
und einem vergoldeten Kranze umgeben, eine Zierde der Kirche und befonders des
hohen Chores.“ Mit diefem „vergoldeten Kranze“ wird wohl die „circumferentia
quadrata“ Bourdons oder der limbus des Serarius gemeint fein, auf dem die erwähnte
Infchrift ftand und der fich bandartig im Viereck von Säule zu Säule zog.
Zwifchen dem Altar und dem Gitter, das den Chor gegen das Schiff abfchloß, war
ein ehernes Repofitorium auf vier Säulen — es ift im Grundriß des Gudenus (f. oben
S. 4) angegeben —: es trug drei große Prachtreliquiare (offenbar von der üblichen
Form, mit Arkaden an den Seiten und dachförmigen Deckeln; zwei hatten kreuzförmige
Dächer), die im Jahre 1733 eröffnet und neu vergoldet worden waren.?)
Weiter ftanden feitlich imWeftchor noch ein Altar St. Annen von 1624 und ein Altar der
heiligen drei Könige von 1610 ([f. Abb. 86 Y undZ). Gudenus verzeichnet beide. Von dem
zulett genannten Altare hat fich die rechte Hälfte der Widmungsinfchrift erhalten. Sie
fteht in einer langovalen Rollwerk-Kartufche aus Tuff, 32 cm hoch und, foweit erhalten,
60 cm lang(urfprünglich ganze Länge 1,01 m). Das Stück wird jest im Oftflügel des Kreuz-
gangs unter Nr. 48 aufbewahrt, wo es mit dem Refte der Infihrift vom alten Rahmen
des Faftradafteins zufammengefett ift. Den St. Annenaltar bezeichnet Gudenus (II S.742)
als operis exigui, und vom Dreikönigsaltar bemerkt er (II S. 792) operis est exilis.
Beim Dreikönigsaltar befand fich vordem das noch von Joannis gerühmte künftliche
Bildwerk (eine Mafchine, pegma) der drei Könige, die in einem zierlichen Umgang
dem Stern folgten und fich anmutig vor dem Jefusknaben neigten, offenbar ein mecha-
nifches Spielwerk, das 1683 entfernt wurde.
Der Oftchor bot einft fechs Altären Raum: da war zunächft an der Mitte der Apfis-
wand der marniorne Martinsaltar (f. oben S. 4 Abb. 1 Nr. 13 und unten Abb. 86 B),
geweiht S. Martino patrono principali, S. Crescenti protoepiscopo und S. Bonifatio
primo archiepiscopo.‘) Er wurde 1697 von dem Dekan Joh. Philipp Greiffenklau zu
1) Serarius S. 109; Joannis I S.71; Gudenus II S. 839; Bourdon S. 11; Kraus, Chriftl. In-
fchriften II, 114 Nr. 243. 2) Redlich, Kardinal Albrecht von Brandenburg, Beilagen S. 163*.
3) Bourdon S. 13. Vgl. zum Ganzen Kirchenfchmuck XXIV. 1869. Heft 3S.1ff.
4) Infchrift und Ausftattung des Altars bei Bourdon S. 37, vgl. auch Gudenus 11:8: 7387,
12*
Altäre
St. Annen
und der
heil. drei
Könige
Ehem. Altäre
des Oftchors